Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Neuer Spaß am alten Eisen
Golfen wird immer populärer – und spricht neue Zielgruppen an. Vielleicht auch deshalb, weil der Sport sein Image wandelt. Die Zeit der elitären Zirkel ist vorbei. Und es wird weniger Wert auf Etikette gelegt
Anfang des 18. Jahrhunderts sollen sich schottische Schäfer damit die Zeit vertrieben haben, kleine Bälle mit ihren Hirtenstäben querfeldein zu schlagen. Natürliche Ziele fanden sie dabei in der Landschaft. Ob diese Legende über die Geburtsstunde des Golfspiels stimmt, ist nicht gesichert. Inzwischen allerdings wurde der Sport, der jahrzehntelang als etwas angestaubtes Hobby für Reiche galt, nicht zuletzt als sogenanntes Crossgolf wiederentdeckt – ganz ohne elitären Zirkel und großer Etikette.
Denn beim Crossgolf wird überall dort gespielt, wo Platz ist und niemand durch einen fliegenden Ball verletzt werden kann. Das können Industriebrachen, ehemalige Tagebaugebiete oder ungenutzte Festwiesen sein. Wie beim normalen Golf gewinnt derjenige, der mit den wenigsten Schlägen das Ziel erreicht. Anders als bei den Profis genügt den Freigeistern unter den Golfern eine Minimalausrüstung. Meist wählen Crossgolfer ein Eisen – also einen Golfschläger – zwischen 6 und 8, der als Allrounder-eisen gute Dienste leistet.
Aber ob als Crossgolfer oder normaler Golfer: Eine klassische 18-Loch-strecke bewältigen auch geübte Spieler kaum in unter vier Stunden. Also heißt es, vor dem Sport, der auch die Konzentration schult, ausreichend zu essen und zu trinken. Als Proviant eignen sich leichte Snacks wie Müsliriegel, Äpfel oder Bananen. Eine Wasserflasche im Rucksack ist ebenso wichtig wie das etwa 15-minütige Aufwärmen vor dem ersten Schlag. Welche Übungen geeignet sind, wieso man den Schläger zu Anfang nur mit halber Intensität spielen sollte und ähnliche Feinheiten erfahren Interessierte am einfachsten, indem sie einen Schnupperkurs fürs Golfen besuchen. Inzwischen ist das erschwinglich geworden und man muss auch keine eigene Ausrüstung mitbringen.