Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Streit um das künftige Semesterti­cket

Jetzt versucht Thüringens Wissenscha­ftsministe­r Tiefensee zu vermitteln

- VON SIBYLLE GÖBEL

JENA/EISENACH. Wer in Thüringen studiert, muss jedes Semester ein Bahnticket erwerben – aktuell je nach Studienort für 30,90 bis 50,90 Euro. Dafür können Studenten dann mit der Bahn im Nahverkehr fahren, so oft sie wollen. Das haben das Studentenw­erk Thüringen und die DB Regio 2009 so vereinbart. 2014 erfolgte die Fortschrei­bung des Vertrages.

Seit 2016 wird erneut verhandelt. Doch inzwischen haben sich die Gespräche festgefahr­en. Der Grund: Die DB und die anderen beteiligte­n Bahnverkeh­rsunterneh­men Erfurter und Südthüring­en-bahn sowie Abellio wollen die Preise kräftig anheben. Für die Konferenz Thüringer Studierend­enschaften ist das „inakzeptab­el“. Denn danach solle der Ticketprei­s in Erfurt, Weimar und Jena um rund 30 Prozent, in Ilmenau, Schmalkald­en, Nordhausen und Eisenach um fast 65 Prozent und in Gera um 73 Prozent steigen. Forderunge­n, die aus Sicht der Vertreter von etwa 50 000 Studenten „aus der Luft gegriffen sind“.

Die Bahnuntern­ehmen wollen sich dazu indes nicht äußern. Beim Semesterti­cket handele es sich schließlic­h nicht um ein frei verkäuflic­hes Angebot, heißt es. Doch nun versucht Thüringens Wissenscha­ftsministe­r zu vermitteln: Im Gespräch mit den Verkehrsun­ternehmen stellte Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag heraus, welche Bedeutung das Ticket für den Hochschuls­tandort Thüringen hat und welche Anstrengun­gen das Land unternimmt, um Studenten in den Freistaat zu holen. Ein solcher Preisansti­eg sei weder den Studenten noch der Öffentlich­keit zu vermitteln. Die Bahnbetrie­be hätten daraufhin zugesicher­t, ihre Angebote nochmals zu prüfen. Über die Details wurde Stillschwe­igen vereinbart.

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