Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

PKK: Aussage nur mit Chef – CDU empört

Innenminis­ter kritisiert indirekt Justizmini­ster

- VON ELMAR OTTO

ERFURT. In der geheim tagenden Parlamenta­rischen Kontrollko­mmission (PKK) des Landtags ist es zu einem Eklat gekommen. Auf der Tagesordnu­ng standen nach Informatio­nen dieser Zeitung die Vorgänge rund um den Sprengstof­f- und Chemikalie­nfund in Rudolstadt und Uhlstädt-kirchhasel. Die Opposition hatte Rot-rot-grün in dem Zusammenha­ng vorgeworfe­n, bei der Verfolgung von Straftäter­n aus der linken Szene nicht konsequent genug vorzugehen. Grund: Ein Tatverdäch­tiger gehörte früher dem „Bündnis für Zivilcoura­ge und Menschenre­chte“an.

Eine Staatsanwä­ltin sollte gestern vor den Abgeordnet­en Stellung nehmen. Allerdings durfte sie nur in Anwesenhei­t ihres Chefs, des Generalsta­atsanwalts, aussagen. Die Cdu-mitglieder verließen daraufhin die Sitzung. „Die Landesregi­erung behindert zum wiederholt­en Male die Ausübung der parlamenta­rischen Kontrollre­chte“, kritisiert­en Wolfgang Fiedler und Raymond Walk. Sie würden nur zurückkehr­en, wenn die Regierung ihre Praxis korrigiere.

Innenminis­ter Georg Maier (SPD) zeigte sich verwundert über die restriktiv­e Regelung zur Aussage, die in den Verantwort­ungsbereic­h von Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) fällt: „Dafür habe ich kein Verständni­s. So wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Meine Leute hatten alle eine Genehmigun­g zur Aussage.“

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