Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Verstörende Macht der Ohnmächtigen
Aachener Ludwigforum zeigt Kunst aus den 68erjahren
AACHEN. Proteste, gesellschaftlicher Umbruch, revolutionäre Ströme, die Welt brodelt in den 1968er-jahren – und welche Impulse kamen in dieser Zeit aus der Kunst? Das beleuchtet das Aachener Ludwig-forum mit der Ausstellung „Flashes of the Future (Blitze der Zukunft). Die Kunst der 68er oder Die Macht der Ohnmächtigen“bis zum 19. August.
Mit rund 280 Kunstwerken dokumentiert sie die Aufbruchsituation, in der neue Kunstströmungen entstanden wie die Minimal Kunst oder Konzeptkunst. Es sind zum Teil radikale und damals verstörende Brüche mit dem Traditionellen. Gezeigt werden unter anderem Werke von Georg Baselitz, Joseph Beuys, Sigmar Polke, Günther Uecker, Wolf Vostell und Yoko Ono.
„Kunst reagiert in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs besonders innovativ, besonders produktiv. Wir haben eine unglaubliche Aufbruchsituation“, sagte der Kurator und Leiter des Ludwig-forums für Internationale Kunst, Andreas Beitin, zur Vorstellung am Donnerstag. Erst im Zusammenwirken von Studenten, Intellektuellen und Künstlern konnte eine kulturelle Revolution autoritäre Strukturen aufbrechen, so eine These der Ausstellung. Den üblichen Ausstellungskatalog gibt es nicht, sondern einen 600 Seiten starken Band, der für sieben Euro von der Bundeszentrale für politische Bildung zu beziehen ist. (dpa)