Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Immer mehr Ältere gehen arbeiten
Zahl der älteren Erwerbstätigen im Unstruthainichkreis ist in einem Jahr um 21 Prozent gestiegen
LANDKREIS. In Betrieben im Unstrut-hainich-kreis nimmt die Zahl älterer Arbeitnehmer zu. Waren im Juni 2016 noch 176 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte über 65 Jahre beruflich aktiv, stieg die Zahl innerhalb eines Jahres um 21 Prozent auf 213 an, berichtet die Krankenkasse IKK classic anhand von Auswertungen des aktuellen Regionalreports über Beschäftigte von der Bundesagentur für Arbeit. Danach bessern auch immer mehr Menschen über 65 Jahre ihr Einkommen durch eine geringfügige Beschäftigung auf: Die Anzahl der älteren Minijobber im Landkreis legte um 10,1 Prozent auf 1048 Personen zu, 96 Menschen mehr als noch im Juni 2016.
Vor dem Hintergrund älter werdender Belegschaften und der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre gewinnen Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten laut IKK immer mehr an Bedeutung.
„Ältere Arbeitnehmer sind zwar seltener krank, weisen aufgrund der längeren Dauer eines Krankheitsfalles aber einen deutlich höheren Krankenstand auf als jüngere Beschäftigte. Diese erkranken hingegen häufiger, ein Krankheitsfall dauert aber meist nur wenige Tage“, erläutert Ursula Ibold, Regionalgeschäftsführerin der IKK classic in Leinefelde. „Im vergangenen Jahr konnten berufstätige Mitglieder der IKK classic über 59 Jahre durchschnittlich wegen 1,5 Krankschreibungen insgesamt knapp 33 Tage nicht zur Arbeit gehen. Der durchschnittliche Krankenstand dieser Altersgruppe lag bei 7,9 Prozent“, so Ibold. Bei den unter 30-Jährigen waren es im Schnitt 1,9 Arbeitsunfähigkeiten, die statistisch gesehen insgesamt zwölf Tage andauerten. Der durchschnittliche Krankenstand lag hier bei nur 3,28 Prozent.
Ursachen für Krankschreibungen älterer Menschen sind laut Krankenkasse vor allem chronische und degenerative Erkrankungen. Bei Arbeitnehmern ab 60 Jahren verursachen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems über ein Drittel der Arbeitsunfähigkeitstage.