Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Verspätete Premiere
Handballerin Nina Schilk feiert nach überstandener Verletzung fünf Spieltage vor dem Saisonfinale ihr Debüt beim Thüringer HC
ERFURT. Ihre Mannschaft kennt sie bereits seit fast einem Jahr, aber beim Auswärtsspiel in Bensheim/auerbach (32:26) feierte Nina Schilk gleich mehrere Premieren. Zum ersten Mal saß sie bei einem Auswärtsspiel im Mannschaftsbus des Thüringer HC, im Spiel gegen den Neuling feierte sie ihr Debüt für den sechsfachen deutschen Meister und steuerte gleich noch einen Treffer bei.
„Ich bin glücklich, dass ich endlich spielen konnte. Dabei habe ich noch gar nicht mit einem Einsatz gerechnet“, sagte die 28 Jahre alte Handballerin, die neun Minuten und 58 Sekunden vor dem Schlusspfiff eingewechselt wurde und wenig später zum zwischenzeitlichen 32:20 traf. Für Schilk ging mit dem Einsatz im drittletzten Auswärtsspiel der Saison eine lange Leidenszeit zu Ende. Im Sommer war die Rechtshänderin vom Liga-konkurrenten Bayer Leverkusen nach Thüringen gekommen. Aber bevor die Saison im neuen Trikot für sie beginnen konnte, warfen sie erhebliche Rückenprobleme aus der Bahn, die schließlich als Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurden. Als auch keine konservative Therapie helfen wollte, unterzog sich Schilk am 2. Januar im Krankenhaus in Friedrichroda einer Operation.
Eine solch lange Verletzungspause musste Schilk in ihrer Karriere noch nie überstehen. „Die Operation und die Heilung danach sind sehr gut verlaufen. Jetzt bin ich froh, dass ich zurück bin“, sagte die gebürtige Hamburgerin, die aus einer Handball-familie stammt. Mutter Ingrid absolvierte sieben Länderspiele, Vater Claus trainierte den einstigen Zweitligisten VFL Oldesloe.
Nun kehrte sie selbst auf das Handballfeld zurück, nachdem sie im Heimspiel gegen Nellingen zumindest schon mal beim Aufwärmen dabei war. Im hessischen Bensheim/auerbach kündigte ihr Co-trainer Helfried Müller 15 Minuten vor dem Schlusspfiff das Debüt an, ein paar Aktionen später stand sie zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Spielfeld. „Ich bin froh, dass ich das geschafft habe. Ich will unbedingt dabei sein, wenn wir die Meisterschaft perfekt machen“, sagte Schilk.
In der kommenden Saison wird sie auf der linken Seite neben Neuzugang Ina Großmann auf Torejagd gehen, die vom Ligakonkurrenten TUS Metzingen nach Thüringen wechselt. In Erfurt hat Nina Schilk, die im Juni 2016 sogar schon ein Länderspiel absolviert hat, ihre neue Heimat gefunden. Hier setzt sie auch ihr Studium bis zum Masterabschluss fort. Neben ihrem ersten Meistertitel hat sie vor allem ein Ziel: „Ich will 100 Prozent fit in die Vorbereitung gehen und zum Beginn der neuen Saison dabei sein.“
● Thüringer HC - Buxtehuder SV, Samstag, Uhr, Salza-halle in Bad Langensalza