Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Harlem Globetrotters: Show und Spaß und der Ball als Freund
Das legendäre amerikanische Basketballteam gastierte in der Erfurter Messehalle vor 1000 begeisterten Zuschauern
ERFURT. Was ist das jetzt? Basketball? Klamauk? Basketball und Klamauk? Auf jeden Fall hat es etwas mit Sport zu tun, wenn die Harlem Globetrotters in ihrer traditionellen blau-rotweißen Spielbekleidung auflaufen. Das machen diese Ballkünstler schon seit 1926. Über 22 000 Spiele in 122 Ländern stehen bei dem Showteam aus den USA zu Buche. Am Dienstagabend waren sie in der Messe Erfurt zu Gast. Und an die 1300 Zuschauer wollten sehen, was das ist. Basketball oder Show?
Show und Athletik, genau darum geht es der Mannschaft, die stets mit demselben Gegner, den Generals anreisen. Ohne geht‘s halt schlecht zu zeigen, was man so drauf hat. Zum Beispiel Korbwürfe. Im Mittelkreis. Auf den Knien. Mit dem Rücken zum Korb. Drin. Unglaublich, wie manch anderer Trick oder Spielzug, der freilich nur funktioniert, wenn sich der „Gegner“in frommer Zurückhaltung aufs Zuschauen verlegt.
Vier Viertel waren beim Gastspiel der Amerikaner – eine Frau und acht Männer mit so bezugsreichen Namen wie Dragon, Jumpin, Beast, Cheese, Hi-lite, Handle, Thunder, Lights out oder Swich – angesetzt. Freilich wurde ein Großteil davon für die Unterhaltung des begeisterten Publikums mit diversen Spielchen, Slapstickeinlagen oder Kunststückchen aufgewendet.
Das, was da mehr als zwei Stunden geboten wurde, war allerdings nicht nur reine Show. In atemberaubenden Balleinlagen, in denen mit der Kugel regelrecht gezaubert wurde, sah man, das sind Artisten mit Kraft und Geschick. Der Ball, mein Freund. Ballkünstler halt. Treffsicher versenkten die Globetrotters Würfe aus unglaublicher Entfernung, wenn es sein musste auch seitlich, von der Zuschauertribüne aus. Dafür gab es ausnahmsweise sogar vier Punkte pro Korb. Da wurden verrückte Rebounds und Monsterblocks geboten, da gab es aberwitzige Alley-oop-dunks am laufenden Band zu sehen. Allerdings ohne Gegenwehr. Und zwischendurch kletterte Teamclown Hilite im Publikum umher um Jacken, Taschen, Schuhe und wer weiß noch was zu vertauschen.
Den größten Spaß hatten jedoch die zahlreichen Kinder, die immer wieder mit kleinen Spielchen aufs Parkett gelockt wurden. Dass am Ende des vergnüglichen Abends ein 133:131 an der Anzeigentafel stand, geschenkt. Alles Nebensache.
Wichtiger: Nach der sonntäglichen Niederlage der Rockets gab es mal wieder was zu lachen.