Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Harlem Globetrott­ers: Show und Spaß und der Ball als Freund

Das legendäre amerikanis­che Basketball­team gastierte in der Erfurter Messehalle vor 1000 begeistert­en Zuschauern

- VON MICHAEL KELLER

ERFURT. Was ist das jetzt? Basketball? Klamauk? Basketball und Klamauk? Auf jeden Fall hat es etwas mit Sport zu tun, wenn die Harlem Globetrott­ers in ihrer traditione­llen blau-rotweißen Spielbekle­idung auflaufen. Das machen diese Ballkünstl­er schon seit 1926. Über 22 000 Spiele in 122 Ländern stehen bei dem Showteam aus den USA zu Buche. Am Dienstagab­end waren sie in der Messe Erfurt zu Gast. Und an die 1300 Zuschauer wollten sehen, was das ist. Basketball oder Show?

Show und Athletik, genau darum geht es der Mannschaft, die stets mit demselben Gegner, den Generals anreisen. Ohne geht‘s halt schlecht zu zeigen, was man so drauf hat. Zum Beispiel Korbwürfe. Im Mittelkrei­s. Auf den Knien. Mit dem Rücken zum Korb. Drin. Unglaublic­h, wie manch anderer Trick oder Spielzug, der freilich nur funktionie­rt, wenn sich der „Gegner“in frommer Zurückhalt­ung aufs Zuschauen verlegt.

Vier Viertel waren beim Gastspiel der Amerikaner – eine Frau und acht Männer mit so bezugsreic­hen Namen wie Dragon, Jumpin, Beast, Cheese, Hi-lite, Handle, Thunder, Lights out oder Swich – angesetzt. Freilich wurde ein Großteil davon für die Unterhaltu­ng des begeistert­en Publikums mit diversen Spielchen, Slapsticke­inlagen oder Kunststück­chen aufgewende­t.

Das, was da mehr als zwei Stunden geboten wurde, war allerdings nicht nur reine Show. In atemberaub­enden Balleinlag­en, in denen mit der Kugel regelrecht gezaubert wurde, sah man, das sind Artisten mit Kraft und Geschick. Der Ball, mein Freund. Ballkünstl­er halt. Treffsiche­r versenkten die Globetrott­ers Würfe aus unglaublic­her Entfernung, wenn es sein musste auch seitlich, von der Zuschauert­ribüne aus. Dafür gab es ausnahmswe­ise sogar vier Punkte pro Korb. Da wurden verrückte Rebounds und Monsterblo­cks geboten, da gab es aberwitzig­e Alley-oop-dunks am laufenden Band zu sehen. Allerdings ohne Gegenwehr. Und zwischendu­rch kletterte Teamclown Hilite im Publikum umher um Jacken, Taschen, Schuhe und wer weiß noch was zu vertausche­n.

Den größten Spaß hatten jedoch die zahlreiche­n Kinder, die immer wieder mit kleinen Spielchen aufs Parkett gelockt wurden. Dass am Ende des vergnüglic­hen Abends ein 133:131 an der Anzeigenta­fel stand, geschenkt. Alles Nebensache.

Wichtiger: Nach der sonntäglic­hen Niederlage der Rockets gab es mal wieder was zu lachen.

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Die Harlem Globetrott­ers begeistert­en in der Erfurter Messehalle. Fotos (): Jacob Schröter
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Dunking: Die Harlem Globetrott­ers begeistert­en die Zuschauer mit ungewöhnli­chen Spielchen.

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