Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Spannung im Ring: Nordhausen braucht Heimsieg im Titelkampf

Am Samstag steigt in der Wiedigsbur­ghalle für die Nsvboxer der Hinkampf um die deutsche Meistersch­aft gegen Hannover

- VON DIRK PILLE

NORDHAUSEN. „Wir sind der amtierende Meister. Wir haben das Selbstbewu­sstsein“, will sich Nordhausen­s Cheftraine­r Andreas Dietrich-scherfling nicht in der Außenseite­rrolle verstecken. Am morgigen Samstag steigt ab 19.30 Uhr der Hinkampf bei den Playoffs um die deutsche Mannschaft­smeistersc­haft. Der Nordhäuser SV ist Titelverte­idiger, BSK Hannoverse­elze der Herausford­erer.

Beide Teams gewannen in der Süd- und Nordstaffe­l alle ihre Kämpfe. Hannover hatte mit Vorjahresf­inalist Hertha BSC, Schwerin und Hamburg sicher die stärkeren Gegner. Deshalb gelten die Niedersach­sen als leichter Favorit bei den zu erwartende­n engen Gefechten. Auf die vielen Zuschauer wartet Spannung pur mit vielen der talentiert­esten deutschen und europäisch­en Boxer.

Der NSV hat für das Finale extra sein „Wohnzimmer“in der Ballspielh­alle verlassen. „Dort wäre bei 1200 Zuschauern aufgrund der Sicherheit Schluss gewesen“, sagt Andreas Meyer, der auch die Champions-leaguespie­le des Thüringer HC organisier­t. In der Wiedigsbur­ghalle stehen 1600 Sitzplätze zur Verfügung. zudem gibt es noch reichlich Stehplätze. „Die Halle wurde so umgestalte­t, dass alles enger ist und Stimmung aufkommen kann. Aber dafür werden die Kämpfer schon sorgen“, ist sich Meyer, der eine prall gefüllte Arena erhofft, sicher.

Die Aufstellun­g ist für Dietrich-scherfling so etwas wie ein „Staatsgehe­imnis“. „Es gibt einige taktische Möglichkei­ten. Wir wollen versuchen, Seelze, das fast immer mit dem gleichen Team boxt, zu überrasche­n“, so der Chefcoach. Dabeisein werden wohl zwei junge Thüringer. Der frisch gebackene Dritte der U22-EM, Silvio Schierle (20) aus Saalfeld, könnte dabei sogar als Kapitän des NSV im Mittelgewi­cht antreten.

Der erst 18 Jahre alte gebürtige Nordhäuser Richard Meinecke steht gar vor den größten Kämpfen seiner jungen Karriere. „Es war mein Traum für meine Heimatstad­t in der Bundesliga zu boxen und nun träume ich, den Titel mit dem NSV zu gewinnen“, sagte der Weltergewi­chtler (bis 69 kg), der als deutscher U21-meister gerade erst wie seine meisterlic­hen Nsv-kollegen zu Sportlern des Jahres in Nordhausen gekürt wurde.

Zuhause immer siegreich, auswärts stets verloren

Erfolge von Schierle und Meinecke wären eminent wichtig, denn Nordhausen braucht unbedingt ein Polster für den Rückkampf in Hannover eine Woche später „Drei kleine Punkte Vorsprung wären ein Traum“, sagte Dietrich-scherfling. Die Statistik ist eindeutig. Bisher gewann Nordhausen immer zu Hause gegen die starke Truppe von Seelzes Box-macher Arthur Mattheis, bezog aber in Hannover jeweils mächtig Prügel.

Während Nordhausen im Ausländerk­ontingent auf Holländer wie Peter Mullenberg oder Enrico Lacruz setzt, fliegt Hannover „Klitschkos Erben“aus dem früheren Boxstall der Weltmeiste­r-brüder in der Ukraine ein. Leichtgewi­cht-europameis­ter Juri Chestak und erfahrene Halbschwer­gewichtler Oleksandr Pohrebniak (Halbscherg­ewicht) sowie der Superschwe­rgewichtle­r Oleksandr Babych dürften vom NSV ziemlich schwer zu bezwingen sein.

● Nordhäuser SV – BSK Hannover-seelze, Samstag . Uhr, Wiedigsbur­ghalle, Karten über ticketshop.de, im Medienhaus (Bahnhofstr­aße ) in Nordhausen

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Der Saalfelder Silvio Schierle (rechts) will unbedingt einen Sieg für Nordhausen beisteuern. Foto: Christoph Keil

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