Die Qual dieser Wahl

Was bewirkt der SchulzEffekt im Saarland?

SchwarzRot, RotRot oder RotRotGrün: Vor der morgigen Landtagswahl im Saarland sind alle möglichen Farbenspiele denkbar. Das hängt zum einen mit den knappen Ergebnissen der Umfragen zusammen, zum anderen aber auch damit, dass sich die Sozialdemokraten vor dieser Wahl zu keiner Koalitionsaussage hinreißen ließen. Wenn sie dazu in der Lage sein sollten, werden die Genossen einen Regierungswechsel anstreben. Im Saarland genauso wie anderswo.

Damit ist das Superwahljahr 2017 eröffnet. Ein Jahr, das vor allem für Sozialdemokraten super werden könnte. Mit FrankWalter Steinmeier stellen sie bereits den neuen Bundespräsidenten; wenn‘s gut für sie läuft, kommt bald eine Ministerpräsidentin im Saarland dazu. Danach könnten sie in SchleswigHolstein und NordrheinWestfalen ihre Macht ausbauen und Kräfte sammeln, um im September Angela Merkel (CDU) das Kanzleramt abspenstig zu machen. Unter diesen Umständen spielt Landespolitik im Saarland kaum eine Rolle, vielmehr beginnt jetzt die heiße Phase vor der Bundestagswahl. Und alle fragen sich, ob Martin Schulz tatsächlich das Zeug dazu hat, die Kanzlerin abzulösen.

Für konservative Wähler ist das natürlich schwer zu ertragen, aber immerhin: Alles läuft auf einen Lagerwahlkampf zu, der die gefühlte Lähmung durch große Koalitionen heilen könnte.

Nebeneffekt: Der Zweikampf zwischen Merkel und Schulz zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, wodurch die kleinen Parteien in den Hintergrund treten. Kann gut sein, dass FDP und Grüne am Sonntag den Einzug in den Landtag verpassen. Für sie sicher die Qual dieser Wahl.