Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Humboldtgymnasium: Offener Brief der Eltern
Erneut erntet Schulleiter öffentlich Kritik
Mit einem offenen Brief hat sich die Elternschaft des Humboldtgymnasiums Weimar erneut an Schulamt, Ministerium und Interimsminister Hoff gewendet. Sie bezeichnet darin das Vertrauensverhältnis zum Schulleiter als unwiderruflich zerrüttet. Grund seien Vorfälle seit dessen Amtsantritt.
Seit den Winterferien befindet sich der Schulleiter im Krankenstand. Weil er für diesen Fall nicht die nötigen Festlegungen getroffen habe, könnten nach Angaben der Eltern beispielsweise fehlerhaft ausgestellte Zeugnisse nicht korrigiert werden. Die Elternsprecher werfen dem Schulleiter andauerndes destruktives Verhalten, offensichtliches Unvermögen in Leitung, Lehre, Dialogpflege und Teamfähigkeit vor.
Unterrichtsausfall in den Klassen 11 und 12 könne so nicht wie vorgeschrieben fachgerecht vertreten werden. Der Abiturjahrgang fühle sich auf die Prüfungen ungenügend vorbereitet. Mit Empörung habe die Lehrerschaft auf die beschönigende Darstellung des Schulleiters zum Tag der offenen Tür reagiert. Tatsächlich stünden ihm vier Assistenten als Schulleiter zur Seite und es sei nicht absehbar, wann er die Leitung selbstständig übernehmen könne.
Die Eltern kritisieren den Umgang des Schulleiters mit der Schulkonferenz. Er habe sein Veto dagegen eingelegt, dass die stimmberechtigten Mitglieder die Protokolle den Entsendegremien zur Kenntnis geben. So fehle es an Transparenz gegenüber Schüler-, Lehrer- und Elternvertretern. Mitbestimmung und Mitgestaltung in der Schulgemeinschaft werde so behindert. In der Schülersprechersitzung mische er sich auch sachfremd in die Diskussion ein.
Kritik erfährt auch der Unterricht des Schulleiters in französischer Sprache und seine nicht nachvollziehbare Benotung. Selbst das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“habe er behindert, heißt es in dem vom Vorsitzenden der Elternsprecherversammlung unterzeichneten Schreiben.