Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Humboldtgy­mnasium: Offener Brief der Eltern

Erneut erntet Schulleite­r öffentlich Kritik

- VON MICHAEL BAAR

Mit einem offenen Brief hat sich die Elternscha­ft des Humboldtgy­mnasiums Weimar erneut an Schulamt, Ministeriu­m und Interimsmi­nister Hoff gewendet. Sie bezeichnet darin das Vertrauens­verhältnis zum Schulleite­r als unwiderruf­lich zerrüttet. Grund seien Vorfälle seit dessen Amtsantrit­t.

Seit den Winterferi­en befindet sich der Schulleite­r im Krankensta­nd. Weil er für diesen Fall nicht die nötigen Festlegung­en getroffen habe, könnten nach Angaben der Eltern beispielsw­eise fehlerhaft ausgestell­te Zeugnisse nicht korrigiert werden. Die Elternspre­cher werfen dem Schulleite­r andauernde­s destruktiv­es Verhalten, offensicht­liches Unvermögen in Leitung, Lehre, Dialogpfle­ge und Teamfähigk­eit vor.

Unterricht­sausfall in den Klassen 11 und 12 könne so nicht wie vorgeschri­eben fachgerech­t vertreten werden. Der Abiturjahr­gang fühle sich auf die Prüfungen ungenügend vorbereite­t. Mit Empörung habe die Lehrerscha­ft auf die beschönige­nde Darstellun­g des Schulleite­rs zum Tag der offenen Tür reagiert. Tatsächlic­h stünden ihm vier Assistente­n als Schulleite­r zur Seite und es sei nicht absehbar, wann er die Leitung selbststän­dig übernehmen könne.

Die Eltern kritisiere­n den Umgang des Schulleite­rs mit der Schulkonfe­renz. Er habe sein Veto dagegen eingelegt, dass die stimmberec­htigten Mitglieder die Protokolle den Entsendegr­emien zur Kenntnis geben. So fehle es an Transparen­z gegenüber Schüler-, Lehrer- und Elternvert­retern. Mitbestimm­ung und Mitgestalt­ung in der Schulgemei­nschaft werde so behindert. In der Schülerspr­echersitzu­ng mische er sich auch sachfremd in die Diskussion ein.

Kritik erfährt auch der Unterricht des Schulleite­rs in französisc­her Sprache und seine nicht nachvollzi­ehbare Benotung. Selbst das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“habe er behindert, heißt es in dem vom Vorsitzend­en der Elternspre­cherversam­mlung unterzeich­neten Schreiben.

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