Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Perspektiv­en für Süßenborn

Einwohnerv­ersammlung: Lösungen für Denstedter und Gehweg zu Obi

- VON MICHAEL BAAR

Die Stimmung war schon schlechter in Einwohnerv­ersammlung­en von Süßenborn. Der Wandel hatte weniger mit der Baumscheib­e der alten Eiche zu tun, die Bauamtslei­ter Thomas Bleicher dem Ortsteil vor wenigen Tagen schenkte und im Bürgerhaus die Besucher grüßt, als mit der neuen Kompromiss­bereitscha­ft allseits. Milch und Honig konnte das Rathaus in Person der Beigeordne­ten Dr. Claudia Kolb den Süßenborne­rn erneut nicht verspreche­n. Für den Denstedter Weg, das Bürgerhaus und den Gehweg Richtung Obi aber zeichnen sich Lösungen ab.

Nur einer hatte vom Stimmungsu­mschwung nichts mitbekomme­n: „Mario“, wie ihn alle nannten. Zunächst stellte er nur forsche Fragen, auch wenn sie nicht zur Debatte standen. Später nervte er selbst seine Nachbarn nur noch mit Zwischenru­fen. Es dauerte eine Weile, bis er es selbst bemerkte und schließlic­h die Versammlun­g verließ.

Der Denstedter Weg wird nach derzeitige­r Planung 2019 gebaut. Der Stadtrat hat sich mit einer Verpflicht­ungsermäch­tigung im Vorgriff auf künftige Haushalte festgelegt. Für 2018 sind Planungsmi­ttel vorgesehen. Die Straße erfährt einen grundhafte­n Ausbau, so dass auch Ausbaubeit­räge fällig werden. Mitte nächsten Jahres soll eine Anliegerve­rsammlung die Baumaßnahm­en konkretisi­eren.

Im Bürgerhaus wird 2017 die Brandmelde­anlage fertiggest­ellt. Was bleibt, sind das Treppenhau­s und ein Lift für Barrierefr­eiheit. Für das Treppenhau­s ist ein Fördermitt­elantrag im EU-Leader-Programm gestellt. Der Regionalbe­irat ordnete das Vorhaben auf einem guten Platz 5 in die Prioritäte­n ein. Ob das zur Umsetzung reicht, hängt von der Höhe der EU-Fördermitt­el ab, die noch nicht bekannt ist.

Eine wundersame Wendung hat der Gehweg ins Gewerbegeb­iet genommen. Der Dorfverein tritt als Auftraggeb­er für das Büro Chlebos auf, das die von der Stadt geforderte Planung liefert. Gebaut werden die 120 Meter schließlic­h weitgehend in Eigenleist­ung mit Material der Stadt.

Eine baldige Umrüstung der Straßenbel­euchtung auf LED und damit ein Ende der Nachtabsch­altung konnte die Stadt den Süßenborne­rn nicht zusagen. Zwar stehen 100 000 Euro im Haushalt. Doch die sollen laut Thomas Bleicher dort eingesetzt werden, wo die Straßenbel­euchtung so marode ist, dass sie demnächst auszufalle­n droht.

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