Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Perspektiven für Süßenborn
Einwohnerversammlung: Lösungen für Denstedter und Gehweg zu Obi
Die Stimmung war schon schlechter in Einwohnerversammlungen von Süßenborn. Der Wandel hatte weniger mit der Baumscheibe der alten Eiche zu tun, die Bauamtsleiter Thomas Bleicher dem Ortsteil vor wenigen Tagen schenkte und im Bürgerhaus die Besucher grüßt, als mit der neuen Kompromissbereitschaft allseits. Milch und Honig konnte das Rathaus in Person der Beigeordneten Dr. Claudia Kolb den Süßenbornern erneut nicht versprechen. Für den Denstedter Weg, das Bürgerhaus und den Gehweg Richtung Obi aber zeichnen sich Lösungen ab.
Nur einer hatte vom Stimmungsumschwung nichts mitbekommen: „Mario“, wie ihn alle nannten. Zunächst stellte er nur forsche Fragen, auch wenn sie nicht zur Debatte standen. Später nervte er selbst seine Nachbarn nur noch mit Zwischenrufen. Es dauerte eine Weile, bis er es selbst bemerkte und schließlich die Versammlung verließ.
Der Denstedter Weg wird nach derzeitiger Planung 2019 gebaut. Der Stadtrat hat sich mit einer Verpflichtungsermächtigung im Vorgriff auf künftige Haushalte festgelegt. Für 2018 sind Planungsmittel vorgesehen. Die Straße erfährt einen grundhaften Ausbau, so dass auch Ausbaubeiträge fällig werden. Mitte nächsten Jahres soll eine Anliegerversammlung die Baumaßnahmen konkretisieren.
Im Bürgerhaus wird 2017 die Brandmeldeanlage fertiggestellt. Was bleibt, sind das Treppenhaus und ein Lift für Barrierefreiheit. Für das Treppenhaus ist ein Fördermittelantrag im EU-Leader-Programm gestellt. Der Regionalbeirat ordnete das Vorhaben auf einem guten Platz 5 in die Prioritäten ein. Ob das zur Umsetzung reicht, hängt von der Höhe der EU-Fördermittel ab, die noch nicht bekannt ist.
Eine wundersame Wendung hat der Gehweg ins Gewerbegebiet genommen. Der Dorfverein tritt als Auftraggeber für das Büro Chlebos auf, das die von der Stadt geforderte Planung liefert. Gebaut werden die 120 Meter schließlich weitgehend in Eigenleistung mit Material der Stadt.
Eine baldige Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED und damit ein Ende der Nachtabschaltung konnte die Stadt den Süßenbornern nicht zusagen. Zwar stehen 100 000 Euro im Haushalt. Doch die sollen laut Thomas Bleicher dort eingesetzt werden, wo die Straßenbeleuchtung so marode ist, dass sie demnächst auszufallen droht.