Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Täter verüben im Raum Weimar an jedem Tag rund 23 Delikte
Die Landespolizei veröffentlicht am Freitag die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr in der Region
Der Totschlag an einer 29-jährigen Frau in Weimar Nord und die tödliche Messerattacke gegen einen 18-Jährigen in Weimar West sind längst nicht aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden. Dennoch weist die Freitag veröffentlichte Kriminalstatistik kein Tötungsverbrechen für den Bereich der Polizei-Inspektion und der Kripo Weimar aus. Denn die Taten wurden 2015 und 2017 verübt.
Der jüngste Bericht aus der Landespolizei-Inspektion (LPI) nimmt das Jahr 2016 unter die Lupe. Ergebnis: Die Kriminalität in Weimar und im westlichen Weimarer Land ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt wurden 8441 Fälle bei Weimars Polizeidienststellen aktenkundig. Das sind 731 mehr als im Jahr zuvor. Rund 23 Straftaten werden damit an jedem Tag verübt. Ein Jahr zuvor waren es noch 21. Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen wuchs nicht in diesem Maße, obwohl die Aufklärung stieg. Das spricht für eine wachsende Häufigkeit von Mehrfachstraftaten.
Die meisten erfassten Straftaten sind weiterhin Eigentumsdelikte. Der Diebstahl rangiert in der Region vor Vermögens- und Fälschungsdelikten. Hier werden statistisch auch die digitale Kriminalität mit gestohlenen Identitäten erfasst. So gingen zwar die Diebstähle zurück, die von der Kripo ermittelt werden mussten (-125). Bei der PolizeiInspektion Weimar wurde aber ein Zuwachs um 310 anzeigte Fälle registriert. Den größten Zuwachs hat in der Region der Ladendiebstahl – Wohnungseinbrüche oder Diebstähle von und aus Kfz und aus Büroräumen gingen zurück. Leicht gewachsen ist der Anteil der Straftäter ohne deutschen Pass. Als sogenannte nichtdeutsche Tatverdächtige weist die Statistik 417 von 3487 ermittelten Tätern aus. Für alle erfassten Täter, gleich welchen Pass sie haben, gilt: Männer sind am häufigsten an Straftaten beteiligt.