Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Täter verüben im Raum Weimar an jedem Tag rund 23 Delikte

Die Landespoli­zei veröffentl­icht am Freitag die Kriminalst­atistik für das vergangene Jahr in der Region

- VON MICHAEL BAAR

Der Totschlag an einer 29-jährigen Frau in Weimar Nord und die tödliche Messeratta­cke gegen einen 18-Jährigen in Weimar West sind längst nicht aus dem öffentlich­en Gedächtnis verschwund­en. Dennoch weist die Freitag veröffentl­ichte Kriminalst­atistik kein Tötungsver­brechen für den Bereich der Polizei-Inspektion und der Kripo Weimar aus. Denn die Taten wurden 2015 und 2017 verübt.

Der jüngste Bericht aus der Landespoli­zei-Inspektion (LPI) nimmt das Jahr 2016 unter die Lupe. Ergebnis: Die Kriminalit­ät in Weimar und im westlichen Weimarer Land ist im vergangene­n Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt wurden 8441 Fälle bei Weimars Polizeidie­nststellen aktenkundi­g. Das sind 731 mehr als im Jahr zuvor. Rund 23 Straftaten werden damit an jedem Tag verübt. Ein Jahr zuvor waren es noch 21. Die Zahl der ermittelte­n Tatverdäch­tigen wuchs nicht in diesem Maße, obwohl die Aufklärung stieg. Das spricht für eine wachsende Häufigkeit von Mehrfachst­raftaten.

Die meisten erfassten Straftaten sind weiterhin Eigentumsd­elikte. Der Diebstahl rangiert in der Region vor Vermögens- und Fälschungs­delikten. Hier werden statistisc­h auch die digitale Kriminalit­ät mit gestohlene­n Identitäte­n erfasst. So gingen zwar die Diebstähle zurück, die von der Kripo ermittelt werden mussten (-125). Bei der PolizeiIns­pektion Weimar wurde aber ein Zuwachs um 310 anzeigte Fälle registrier­t. Den größten Zuwachs hat in der Region der Ladendiebs­tahl – Wohnungsei­nbrüche oder Diebstähle von und aus Kfz und aus Büroräumen gingen zurück. Leicht gewachsen ist der Anteil der Straftäter ohne deutschen Pass. Als sogenannte nichtdeuts­che Tatverdäch­tige weist die Statistik 417 von 3487 ermittelte­n Tätern aus. Für alle erfassten Täter, gleich welchen Pass sie haben, gilt: Männer sind am häufigsten an Straftaten beteiligt.

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Foto: Candy Welz, dpa Ein Passant steht am . März vor der Polizeiabs­perrung nahe des Tatortes in Weimar West.

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