Thüringische Landeszeitung (Weimar)

„Das ist für mich ein Nachhausek­ommen“

Der ehemalige BelvedereS­chüler Andreas Willwohl kehrt für ein Konzert ans Musikgymna­sium Belvedere zurück

- VON CHRISTIANE WEBER

Mit dem internatio­nal bekannten Mandelring Quartett kehrt am morgigen Sonntag auch ein ehemaliger Schüler des Musikgymna­siums Schloss Belvedere an seine einstige Ausbildung­sstätte zurück. Bratschist Andreas Willwohl musiziert seit 2015 im Quartett mit den drei Geschwiste­rn Schmidt.

Herr Willwohl, was bedeutet Ihnen dieser Auftritt?

Das ist für mich ein Nachhausek­ommen und daher eine ganz besonders große Freude. Mein erstes Konzert im Neubau spielte ich 1997 mit dem Faust Quartett für die Sendung „Hörprobe“des Deutschlan­dradios. Damals wurden wir von Ullrich Beetz und Norbert Brainin unterricht­et, das waren meine Anfänge im Quartettsp­iel.

Welche Erinnerung­en verbinden sich für Sie mit diesem Ort?

Das Musikgymna­sium Belvedere war einer meiner schönsten Wohnorte. Die Möglichkei­t, in der Umgebung historisch wunderschö­ner Bauwerke und Gärten üben und lernen zu können war ein echtes Privileg. In den Übepausen bin ich oft in den russischen Garten gegangen; das war Inspiratio­n pur. Außerdem konnte man unvergleic­hlich die Jahreszeit­en miterleben.

Wann waren Sie Schüler in Belvedere?

Von 1991 bis 1995. Damals war alles noch ziemlich herunterge­kommen, in einer Art Dornrösche­nschlaf. Der Zusammenha­lt der Mitschüler war groß, kurz nach der Wende dort zu sein, war etwas Besonderes.

Haben Sie die Entwicklun­g des Musikgymna­siums Belvedere seitdem weiter verfolgt und vielleicht auch noch Kontakt zu ehemaligen Mitschüler­n?

Als Musiker hält man immer Verbindung zu seinen Musikerkol­legen. Viele Freunde arbeiten und wirken hier, Weimar war und ist immer präsent für mich. 2011 konnte ich als Juror des innerschul­ischen Wettbewerb­s das hohe Niveau des Musikgymna­siums miterleben.

Wie gut hat das Musikgymna­sium Sie auf die musikalisc­he Karriere vorbereite­t?

Meine Entscheidu­ng für eine musikalisc­he Laufbahn fiel tatsächlic­h am Musikgymna­sium. Zuerst war ich Schüler von Frau Prof. Lindig auf der Geige, nach dem Wechsel zur Bratsche 1994 Schüler von Prof. Lipka. Bei ihm studierte ich dann an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“in Berlin. Die Nähe zur Hochschule in Weimar mit den dazugehöri­gen Sommerkurs­en war für uns Belvederer Schüler immer sehr inspiriere­nd.

Wie oft sind Sie in Weimar, im Weimarer Land zu Gast?

Die Verbundenh­eit zu Weimar ist nie abgerissen. Hier wohnt auch mein seit 22 Jahren und somit längster Kammermusi­kpartner, der Pianist Daniel Heide. Demnächst erscheint unsere CD mit Werken von Brahms, zusammen mit Wolfgang Emanuel Schmidt, er ist in Weimar Professor für Violoncell­o.

• Konzert, . April, Musikgymna­sium Belvedere, . Uhr

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Andreas Willwohl, Viola, gastiert mit dem Mandelring-Quartett in Belvedere. Foto: Uwe Arens

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