Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Gemeinschaftswerk mit 60 Bildern
Nohraer Vereine unter Federführung der Ortschronisten bereiten ab dieser Woche den Festumzug im August vor
In die heiße Phase gehen mit dieser Woche die Planungen für den Höhepunkt des Festprogramms zum Jubiläum „800 Jahre Nohra“: Mit der Rückkehr von Ortsteilbürgermeister Wilfried Busse aus dem Urlaub beginnen die Vereine und das Ortschronisten-Team um Sieglinde Römhild mit der Umsetzung der bisher geschmiedeten Pläne.
Geplant ist am 26. August ein Spektakel mit knapp 60 Bildern, das sich auf der Wiese unterhalb der Nohraer Montessori-Schule formiert. Von dort soll der Umzug die Bundesstraße überqueren und eine Runde über die Herrenstraße, Weimargasse, Günthergasse, Sperlingsberg und Troistedter Weg nehmen. Auf dem Kapellenplatz am Mittelteich soll eine große Bühne stehen, von der aus der Student und Feuerwehrmann Matthias Thiele als Moderator den Umzug kommentiert und Wissenswertes über die einzelnen Bilder erzählt. An den entsprechenden Texten schreiben zurzeit Sieglinde Römhild und Bürgermeister Andreas Schiller.
In seiner historischen Bandbreite beginnt der Umzug übrigens nicht erst bei der urkundlichen Ersterwähnung 1217, sondern bei der durch Gräberfunde belegten Ur-Besiedlung durch Jäger und Sammler, Ackerbauern und Viehzüchter. Erst danach folgen das Mittelalter und die Neuzeit, in der unter anderem Themen wie das Kriegsende 1945 und die Gründung der LPG eine Rolle spielen.
Zwei Pferdekutschen haben die Nohraer bei einem regionalen Fuhrunternehmen geordert, eine dritte soll noch hinzukommen. Eine ist für die Darsteller von Martin Luther sowie seiner Frau Katharina von Bora vorgesehen, eine andere für ein Paar, welches das schon vor Jahrhunderten verarmte Nohraer Adelsgeschlecht symbolisieren soll. In der dritten Kutsche sollen der langjährige Bürgermeister Gerhard Kirst und seine Frau Ingrid den Umzug genießen.
Etliche der Kostüme gibt es bereits: „Nohra war ein eher ärmliches Dorf – und an einfacher Bauern-Kleidung aus früheren Zeiten haben wir noch einiges im Schrank“, so Sieglinde Römhild. Für 10 bis 15 etwas aufwendigere Kostüme haben die Nohraer mit Martina Sichert aus Kranichfeld eine bewährte Verleih-Partnerin.
Beim Thema Kriegsende werden sowohl der Einzug der Amerikaner als auch der Sowjetarmee in Nohra eine Rolle spielen. Entsprechende Fahrzeuge organisieren Auch an Luthers Durchreise wird erinnert.
die Nohraer über die Kontakte des Flugplatzvereins sowie den Weimarer Sammler Kasimir Schurmej.
Überhaupt wollen die Umzugs-Organisatoren die umliegenden Orte rege mit einbeziehen. Der Ullaer Ortsbürgermeister Henryk Kolodziej etwa schlüpft, wie beim Umzug in seinem Dorf, wieder in die Rolle eines Lehrers von anno dazumal. Der Heimat- und Kirchenverein Isseroda um Heidi Bärwolf stellt das Thema Waidanbau und -verarbeitung dar.
Die elsässische Partnergemeinde Kolbsheim schickt eine Delegation, und der befreundete Landfrauen-Verein aus Kleinmölsen kommt in Trachten und mit Kuchen. Musik-Ensembles runden das Spektakel ab.
Am Nachmittag gibt es auf dem Kapellenplatz weiter Programm, unter anderem mit einer Tanzgruppe aus Isseroda, dem Nohraer Männerchor, Kutschfahrten durch den Landschaftspark (das ehemalige FlugplatzGelände) und Spaß für die Jüngsten.
Vereine in Nohra:
• Männerchor Nohra 1833 (Ansprechpartner: Toralf Burkert, Herrenstr. 40)
• Rassegeflügelzüchterverein
• Wir sind Nohra (Antje Burkert, Herrenstr. 40) mit den Interessengruppen „Arche Nohra“und „Ortschronisten“
• Flugplatz Nohra (Lucas Pfannstiel & 0162-714 99 06)
• Sportgruppe des Weimarer SV (Cornelia Busse)
• Kirchenchor „Katharina von Bora“(kein eigener Verein)