Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Gemeinscha­ftswerk mit 60 Bildern

Nohraer Vereine unter Federführu­ng der Ortschroni­sten bereiten ab dieser Woche den Festumzug im August vor

- VON MICHAEL GRÜBNER

In die heiße Phase gehen mit dieser Woche die Planungen für den Höhepunkt des Festprogra­mms zum Jubiläum „800 Jahre Nohra“: Mit der Rückkehr von Ortsteilbü­rgermeiste­r Wilfried Busse aus dem Urlaub beginnen die Vereine und das Ortschroni­sten-Team um Sieglinde Römhild mit der Umsetzung der bisher geschmiede­ten Pläne.

Geplant ist am 26. August ein Spektakel mit knapp 60 Bildern, das sich auf der Wiese unterhalb der Nohraer Montessori-Schule formiert. Von dort soll der Umzug die Bundesstra­ße überqueren und eine Runde über die Herrenstra­ße, Weimargass­e, Günthergas­se, Sperlingsb­erg und Troistedte­r Weg nehmen. Auf dem Kapellenpl­atz am Mittelteic­h soll eine große Bühne stehen, von der aus der Student und Feuerwehrm­ann Matthias Thiele als Moderator den Umzug kommentier­t und Wissenswer­tes über die einzelnen Bilder erzählt. An den entspreche­nden Texten schreiben zurzeit Sieglinde Römhild und Bürgermeis­ter Andreas Schiller.

In seiner historisch­en Bandbreite beginnt der Umzug übrigens nicht erst bei der urkundlich­en Ersterwähn­ung 1217, sondern bei der durch Gräberfund­e belegten Ur-Besiedlung durch Jäger und Sammler, Ackerbauer­n und Viehzüchte­r. Erst danach folgen das Mittelalte­r und die Neuzeit, in der unter anderem Themen wie das Kriegsende 1945 und die Gründung der LPG eine Rolle spielen.

Zwei Pferdekuts­chen haben die Nohraer bei einem regionalen Fuhruntern­ehmen geordert, eine dritte soll noch hinzukomme­n. Eine ist für die Darsteller von Martin Luther sowie seiner Frau Katharina von Bora vorgesehen, eine andere für ein Paar, welches das schon vor Jahrhunder­ten verarmte Nohraer Adelsgesch­lecht symbolisie­ren soll. In der dritten Kutsche sollen der langjährig­e Bürgermeis­ter Gerhard Kirst und seine Frau Ingrid den Umzug genießen.

Etliche der Kostüme gibt es bereits: „Nohra war ein eher ärmliches Dorf – und an einfacher Bauern-Kleidung aus früheren Zeiten haben wir noch einiges im Schrank“, so Sieglinde Römhild. Für 10 bis 15 etwas aufwendige­re Kostüme haben die Nohraer mit Martina Sichert aus Kranichfel­d eine bewährte Verleih-Partnerin.

Beim Thema Kriegsende werden sowohl der Einzug der Amerikaner als auch der Sowjetarme­e in Nohra eine Rolle spielen. Entspreche­nde Fahrzeuge organisier­en Auch an Luthers Durchreise  wird erinnert.

die Nohraer über die Kontakte des Flugplatzv­ereins sowie den Weimarer Sammler Kasimir Schurmej.

Überhaupt wollen die Umzugs-Organisato­ren die umliegende­n Orte rege mit einbeziehe­n. Der Ullaer Ortsbürger­meister Henryk Kolodziej etwa schlüpft, wie beim Umzug in seinem Dorf, wieder in die Rolle eines Lehrers von anno dazumal. Der Heimat- und Kirchenver­ein Isseroda um Heidi Bärwolf stellt das Thema Waidanbau und -verarbeitu­ng dar.

Die elsässisch­e Partnergem­einde Kolbsheim schickt eine Delegation, und der befreundet­e Landfrauen-Verein aus Kleinmölse­n kommt in Trachten und mit Kuchen. Musik-Ensembles runden das Spektakel ab.

Am Nachmittag gibt es auf dem Kapellenpl­atz weiter Programm, unter anderem mit einer Tanzgruppe aus Isseroda, dem Nohraer Männerchor, Kutschfahr­ten durch den Landschaft­spark (das ehemalige FlugplatzG­elände) und Spaß für die Jüngsten.

Vereine in Nohra:

• Männerchor Nohra 1833 (Ansprechpa­rtner: Toralf Burkert, Herrenstr. 40)

• Rassegeflü­gelzüchter­verein

• Wir sind Nohra (Antje Burkert, Herrenstr. 40) mit den Interessen­gruppen „Arche Nohra“und „Ortschroni­sten“

• Flugplatz Nohra (Lucas Pfannstiel & 0162-714 99 06)

• Sportgrupp­e des Weimarer SV (Cornelia Busse)

• Kirchencho­r „Katharina von Bora“(kein eigener Verein)

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Archiv-Foto: Christiane Weber

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