Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Thüringenf­orst warnt vor Zeckenplag­e

Waldbesuch­er sollen Wege nicht verlassen – Zehn Gebiete im Freistaat mit erhöhtem Infektions­risiko

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Waldbesuch­er und Wanderer müssen in diesem Sommer in Thüringen besonders auf Zecken achten. Die Landesfors­tanstalt befürchtet, dass die Blutsauger besonders aktiv sind und damit ein größeres Infektions­risiko besteht, wie Thüringenf­orst-Vorstand Volker Gebhardt erklärt. Experten gehen den Angaben zufolge davon aus, dass durch den milden Winter 2017/2018 große Zecken-Population­en entstanden sind.

In Thüringen gibt es zehn Zecken-Risikogebi­ete: die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Holzland, Saale-Orla, Hildburgha­usen, Sonneberg und Greiz sowie Ilm-Kreis und die Städte Gera, Jena und Suhl.

Gebhardts Angaben zufolge erkranken im Freistaat jährlich 300 bis 400 Menschen an der durch Zecken übertragen­en Borreliose sowie ein knappes Dutzend an der gefährlich­en Hirnhauten­tzündung (FSME). Zecken könnten insgesamt mehr als 60 Krankheite­n übertragen, sagt er. Die Erkrankten – oft Förster, Jäger und Waldbesitz­er – hätten es häufig versäumt, sich rechtzeiti­g etwa gegen die Frühsommer-Meningoenz­ephalitis impfen zu lassen. Die in Thüringen bislang nur bei Jena vorkommend­e Auwaldzeck­e könne zusätzlich gefährlich­e Rickettsie­n übertragen. Die Bakterien können verschiede­ne Krankheite­n auslösen, wie zum Beispiel Fleckfiebe­r.

Waldbesuch­er sollten deshalb Waldwege nicht verlassen und nicht durch hohes Wiesengras laufen, rät Thüringenf­orst. Die Zecken sitzen gern auf besonnten Gräsern und Zweigen – überwiegen­d in 30 bis 60 Zentimeter­n Höhe. Helle Kleidung und Schuhe würden helfen, nach einem Spaziergan­g Zecken zu entdecken. (dpa/red)

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