Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Verärgerun­g über höhere Beiträge

Finanziell­e Belastung fällt bei der Kinderbetr­euung für Ettersburg höher als geplant aus

- VON DOMINIQUE LATTICH UND DIRK LORENZBAUE­R

Die finanziell­e Belastung für Ettersburg bei der Kinderbetr­euung fällt aktuell höher aus als im Haushalt veranschla­gt. Im Gemeindera­t informiert­e Ettersburg­s Bürgermeis­ter Jens Enderlein jetzt darüber.

Im Haushalt sind für das laufende Jahr insgesamt 132000 Euro eingestell­t. Das Geld ist für die Umlage bestimmt, aus der heraus die Betreuung der Kinder aus dem Ort bezahlt wird. Im Dorf selbst gibt es keine Kindertage­sstätte mehr. Die sogenannte­n „Fremdkinde­r“müssen also für die Betreuung in Nachbargem­einden ausweichen.

Eine entspreche­nde Vereinbaru­ng mit der Verwaltung­sgemeinsch­aft Nordkreis, in der es zehn Kindergärt­en gibt, lieferte die Basis. Dass nun 13 000 Euro mehr fällig werden sollen, will sich Jens Enderlein von der VGVerwaltu­ng begründen lassen.

Die Basis entstand durch Zahlen, die in der Vergangenh­eit aktuell waren. Da das Land erst spät die Höhe seiner Mittel herausgege­ben habe, seien die Gemeinden mit ihren Haushaltsp­länen in Verzug gekommen. Bis dahin kalkuliert­e die Verwaltung mit alten Zahlen. So erläuterte es Axel Schneider, Chef der Verwaltung­sgemeinsch­aft Nordkreis Weimar. Ettersburg habe also einen Haushalt erstellt, als noch keine aktuellen Zahlen zugrunde gelegt werden konnten. Schneider begründete die Erhöhung zudem damit, dass es zum einen mehr Kinder gebe, zum anderen habe sich mit dem beitragsfr­eien Kitajahr die Gesetzesla­ge und somit das finanziell­e Aufkommen geändert. Das habe zu der Erhöhung beigetrage­n.

Da Ettersburg selbststän­dig bleibe und nicht zur Landgemein­de stoße, komme weiter diese finanziell­e Belastung auf das Dorf zu. Insgesamt seien das 120 Euro pro Kind pro Monat, sagte Schneider. Das ergebe eine Summe von 43 200 Euro für die 30 Kinder, die in Nachbargem­einden untergebra­cht werden. „Ettersburg hatte das Pech, dass im Nachhinein eine Differenz entstanden ist“, sagte Schneider.

Der künftige Landgemein­derat wird ab dem 1. Januar 2019 entscheide­n, ob Teile der Umlagen auf alle Einwohner verteilt werden sollen oder nur auf die Eltern. „Da weiß ich nicht, was besser wäre. Ich neige zur Gemeinscha­ft“, sagte Schneider.

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In der Kita von Sachsenhau­sen gab es im April ein neues Spielhaus für die Kinder. Foto: Kita

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