Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Verärgerung über höhere Beiträge
Finanzielle Belastung fällt bei der Kinderbetreuung für Ettersburg höher als geplant aus
Die finanzielle Belastung für Ettersburg bei der Kinderbetreuung fällt aktuell höher aus als im Haushalt veranschlagt. Im Gemeinderat informierte Ettersburgs Bürgermeister Jens Enderlein jetzt darüber.
Im Haushalt sind für das laufende Jahr insgesamt 132000 Euro eingestellt. Das Geld ist für die Umlage bestimmt, aus der heraus die Betreuung der Kinder aus dem Ort bezahlt wird. Im Dorf selbst gibt es keine Kindertagesstätte mehr. Die sogenannten „Fremdkinder“müssen also für die Betreuung in Nachbargemeinden ausweichen.
Eine entsprechende Vereinbarung mit der Verwaltungsgemeinschaft Nordkreis, in der es zehn Kindergärten gibt, lieferte die Basis. Dass nun 13 000 Euro mehr fällig werden sollen, will sich Jens Enderlein von der VGVerwaltung begründen lassen.
Die Basis entstand durch Zahlen, die in der Vergangenheit aktuell waren. Da das Land erst spät die Höhe seiner Mittel herausgegeben habe, seien die Gemeinden mit ihren Haushaltsplänen in Verzug gekommen. Bis dahin kalkulierte die Verwaltung mit alten Zahlen. So erläuterte es Axel Schneider, Chef der Verwaltungsgemeinschaft Nordkreis Weimar. Ettersburg habe also einen Haushalt erstellt, als noch keine aktuellen Zahlen zugrunde gelegt werden konnten. Schneider begründete die Erhöhung zudem damit, dass es zum einen mehr Kinder gebe, zum anderen habe sich mit dem beitragsfreien Kitajahr die Gesetzeslage und somit das finanzielle Aufkommen geändert. Das habe zu der Erhöhung beigetragen.
Da Ettersburg selbstständig bleibe und nicht zur Landgemeinde stoße, komme weiter diese finanzielle Belastung auf das Dorf zu. Insgesamt seien das 120 Euro pro Kind pro Monat, sagte Schneider. Das ergebe eine Summe von 43 200 Euro für die 30 Kinder, die in Nachbargemeinden untergebracht werden. „Ettersburg hatte das Pech, dass im Nachhinein eine Differenz entstanden ist“, sagte Schneider.
Der künftige Landgemeinderat wird ab dem 1. Januar 2019 entscheiden, ob Teile der Umlagen auf alle Einwohner verteilt werden sollen oder nur auf die Eltern. „Da weiß ich nicht, was besser wäre. Ich neige zur Gemeinschaft“, sagte Schneider.