Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Straßburger Platz dient künftig nur noch zum Anliegerparken
Immobiliengesellschaft lässt neue Regeln von professioneller Firma durchsetzen. Verstöße kosten dann 15 Euro
Der Eigentümer des Straßburger Platzes in WeimarWest will das wilde Parken auf dem Platz beenden. Das hat Denis Churt als Vertreter der Erfurter Immobiliengesellschaft GFZ Weimar bei der Einwohnerversammlung angekündigt.
Die GFZ Weimar hat ab dem 1. Dezember 2018 die Firma Parkraum Service gebunden, die das Parken auf dem Privatgrundstück überwachen und ordnen soll. Bis dahin werde eine neue Beschilderung und Kennzeichnung der Stellplätze erfolgen. In einer zweiwöchigen Einstiegsphase sollen Mitarbeiter der Firma bei den Nutzern für Information über die neuen Regeln sorgen. Danach würden sie Falschparker mit Zahlungsaufforderungen in Höhe von zunächst 15 Euro versehen.
Berechtigungen zum Parken sollen künftig Anwohner und Mitarbeiter der Praxen und Geschäfte am Platz erhalten. Besuchern der Geschäfte und Praxen werde ein 90-minütiges Abstellen gestattet, das mit Parkscheibe gekennzeichnet werden soll. Dauerparken von Bewohnern benachbarter Gebäude will der Eigentümer ebenso unterbinden wie das wilde Parken auf Fahrbahnen, Zufahrten und Grünstreifen. Nach sechs bis acht Wochen entspanne sich die Situation in der Regel, sagte ein Vertreter der Firma Parkraum Service voraus. Nach zwei bis drei Monaten werde man eine geordnete Situation vorfinden.
Für Mietstellplätze von Nutzern, die nicht zum Straßburger Platz gehören, sieht Denis Churt keine Chance. Es gebe 80 Stellplätze, von denen um die 50 für die Mieter der Wohnungen und für die Mitarbeiter der Läden und Praxen benötigt werden. Die verbleibenden 30 seien für Patienten und Kundschaft nötig. Der Bratwurst-Stand könne allerdings bleiben.
Die GFZ Weimar hatte den Straßburger Platz und die angrenzenden Gebäude (nach der Insolvenz des Vorbesitzers) vor drei Jahren bei einer Zwangsversteigerung erworben. Kaufpläne der Stadt scheiterten am Preis. Die GFZ Weimar will das Profil des Platzes als Zentrum für Dienstleister rund um das Thema Gesundheit weiter schärfen. So eröffne die Lebenshilfe demnächst ein Ladenlokal. Die ehemalige Gaststätte werde mit viel Aufwand in behindertenfreundliche Wohnungen umgebaut.
Das Denkmal auf dem Straßburger Platz habe die Firma wie die Gebäude und den Parkplatz erworben. Sie habe jedoch der Stadt zugesichert, es zu erhalten. Die Bänke habe man beispielsweise schon mehrfach erneuert, „weil sie massiv durchgesessen“wurden, umschrieb Churt seinen Verweis auf Vandalismus. Aus gleichem Grund werden allerdings die abgebauten Papierkörbe nicht zurückkehren.