Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Zum Siegen verdammt
Große Spiele, das können sie beim FC Bayern. Wenn nun aber Fußball-Trainer Niko Kovac und sogar Präsident Uli Honeß vor dem Giganten-Duell gegen Borussia Dortmund ihrer Mannschaft die Rolle des Außenseiters zuschieben, dann haben sich – zumindest für diesen Moment – einige Koordinaten in dieser Fußball-Welt verschoben. Sieben Punkte nämlich könnte der Vorsprung auf den Rekordmeister betragen, sollten die jungen Wilden mit Dortmund tatsächlich auch den BundesligaKlassiker gewinnen. In der Vergangenheit dominierte Bayern in einer Weise die Szenerie, dass von einem „Topspiel“nicht mehr gesprochen werden konnte. Letzte Zweifel daran wurden im März beim 6:0 beseitigt. Das war nicht nur deutlich, sondern ein Klassenunterschied.
Doch (zum Glück) haben sich die Zeiten geändert. Serienmeister FC Bayern überzeugt nicht so wie in den vergangenen Jahren und hat wohl vor allem mit inneren Konflikten zu tun. Beim BVB hingegen hat sich der Trainerwechsel zu Lucien Favre als goldene Entscheidung herausgestellt. Zwar war die Mannschaft schon immer mit einem guten Mix aus starken Talenten und routinierten Spielern ausgestattet. Doch in dieser Saison stimmt vor allem eines: die Resultate. Das Team ist in der Bundesliga nicht nur ungeschlagen, sondern verfügt mit 30 Toren über die beste Offensive.
Dass die Dortmunder vier Punkte Vorsprung auf Bayern besitzen, kann dem Spiel nur gut tun. Denn München ist damit zum Siegen verdammt. Trainer Kovac aber umso mehr.
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