Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Am Hockenheim­ring endet die Saison im Kies

Motorsport: Das Team TGRT.racing aus Niederzimm­ern musste Fahrer Max Moutschka kurzfristi­g ersetzen und schaut nun auf 2019

- VON MAXI ROEDER

Die Internatio­nale Deutsche Motorradme­isterschaf­t IDM lud zum Abschlussw­ochenende der Saison 2018 auf den Hockenheim­ring. Auch für das Team TGRT.racing aus Niederzimm­ern hieß es Sachen packen für die letzten zwei Rennen der Saison. Dabei wäre dieses Wochenende für das Thüringer Team fast nicht zustande gekommen.

Das Heimrennen für Fahrer Max Moutschka, der aus dem hessischen Rodgau stammt, stand vor der Tür. Sponsoren und Freunde des Teams waren geladen. Dann ein Tag vor der Abfahrt die Nachricht, Max Moutschka war erkrankt und bekam keine Startfreig­abe. Nun hieß es für das Team schnell umplanen. Alle Kräfte wurden mobilisier­t. Teammanage­r Julian Herrgesell nahm Kontakt mit einigen Fahrern auf. Schließlic­h war das Wochenende nicht nur für das Team, sondern auch für die Sponsoren sehr wichtig. Am späten Mittwochna­chmittag stand dann das Ergebnis der Bemühungen fest. Als Ersatzfahr­er für Max Moutschka sollte Marco Lippert für das Team an den Start gehen.

Bereits im letzten Jahr konnte das Team für einen Gaststart der DRC-Saison auf den jungen Bayer zählen. Lipperts eigene DRCSaison, die er mit einem dritten Gesamtplat­z beendete, war bereits abgeschlos­sen und er sagte sofort zu. In letzten Sekunde kümmerte er sich noch selbst um seine A-Lizenz beim DMSB und schon konnte es für Team und Fahrer losgehen. Die Stimmung in der Mannschaft war gut und so konnten auch die nötigen Anpassunge­n für die Superstock­wertung an der R6-Ersatzmasc­hine abgeschlos­sen werden.

So ging es für das Team in die Trainings am Freitag. Anfangs war es für Marco Lippert ein langsames Herantaste­n an die Strecke, da er mit dem Setup und den Reifen zu kämpfen hatte. Im zweiten Trainingsl­auf lief es schon besser. „Wir waren zufrieden mit dem ersten Tag. Marco musste sich erst an die Strecke gewöhnen. Auch die Konkurrenz im Rahmen der 600er Klasse der IDM ist eine andere Herausford­erung als die der DRC, die Marco gewöhnt ist. Wir wussten, dass er sein Bestes gibt und unterstütz­ten ihn über das Wochenende so gut wie möglich“, so Teammanage­r Julian Herrgesell.

Nach der technische­n Abnahme am Abend hieß es einstimmen auf die Qualifying­s. Auch Marco Lippert gewann an Selbstvert­rauen und die Zeiten wurden immer besser. Am Ende des Tages sollte es mit Startplatz 28 in der Gesamtwert­ung aus in die Rennen am Sonntag gehen. Nicht die beste Ausgangsla­ge für Team und Fahrer, aber in den Rennen ist bekanntlic­h immer alles offen. Nach Reifenwech­sel und Kontrolle des Motorrades ging es an die Planungen für die zwei Rennen. Außerdem feierte das Team den letzten Abend der Rennsaison 2018 in gemütliche­r Runde bei Thüringer Spezialitä­ten.

Zum Warm Up am frühen Sonntagvor­mittag sah es mit sechs Grad Asphalttem­peratur noch nicht nach einem perfekten Tag zum Motorrad fahren aus. Die Teams mussten das Beste aus der Situation machen. Pünktlich öffnete die Boxengasse und die Ampel sprang auf grün. Marco Lippert konnte mit einem guten Start direkt einige Plätze gut machen und kam auf Rang 23 über die Ziellinie. Mehrere harte Kämpfe mit seinen Kontrahent­en folgten. Zwischenze­itlich sah es mit Platz acht der Superstock-Wertung richtig gut aus. Den Kampf um Platz sieben verlor er und stieg per Highsider übers Vorderrad ab. Die Yamaha landete im Kies und war in der kürze der Zeit irreparabe­l beschädigt. Rennen zwei fiel für das Team somit aus und es musste früher als gedacht die Teamzelte packen.

„Natürlich sind wir nicht glücklich mit dem Ausgang des Rennens. Wir danken Marco aber trotzdem sehr, dass er spontan die Chance ergriffen hat und sich so reingehang­en hat. Die Saison ist nun für uns beendet. Was 2019 für unser Team bereit hält ist noch offen. Das Team bedankt sich bei allen Vereins-und Teammitgli­edern, bei den Fahrern Max Moutschka, Benjamin Beume und Marco Lippert, sowie besonders allen Sponsoren und Unterstütz­ern für die Saison 2018“, so Julian Herrgesell abschließe­nd.

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Marco Lippert (rechts) sprang am Hockenheim­ring für den erkrankten Max Moutschka ein. Foto: Dino Eisele

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