Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Holz in der Hütte
Mit Ästen und Zweigen zieht der Herbst jetzt in die eigenen vier Wände
Schon seit einigen Jahren sind sie nicht mehr wegzudenken aus Wohnmagazinen. Die Rede ist von dünnen und langen, kleinen und krummen Ästen, die man etwa im Garten aufsammelt. Später kann man sie säuberlich zurechtschneiden, mit einem Schnitzmesser schälen oder ganz natürlich lassen. Das sorgt für eine rustikale Stimmung in trendbewussten Wohnzimmern.
Dort finden sie für die unterschiedlichsten Zwecke Verwendung: zum Beispiel lose in Vasen arrangiert, mit Anhängern, die zur Saison passen – und von weihnachtlichen Sternchen- bis zu Ostereieranhängern reichen. Oder aber an Lampen arrangiert: Sobald viele kleine Ästchen rund um den Lampenständer angebracht sind, sorgt ein Sisalband oder ein dünnes Seil für ausreichend Halt.
Spannende Verzweigungen ins rechte Licht gerückt
Ein besonders großer und stabiler Ast kann übrigens auch als edle Alternative zur klassischen Kleiderstange für Lieblingsteile dienen. Besonders stilvoll wirkt das Ganze, wenn der Ast an zwei stabilen Schnüren oder Seilen von der Decke hängt.
Apropos: Auch Traumfänger, die man an einem kleinen Haken in der Decke oder einfach an einem Nagel in der Wand befestigt, lassen sich mit dünnen Zweigen basteln – in dreieckiger oder quadratischer Form anstelle der ganz klassischen runden Variante.
Inspirationsquelle und Werkstoff
Nicht nur begabten Hobbybastlern, sondern auch vielen Künstlern dienten Äste und Zweige als Werkstoffe, Bäume und Blätter als Inspiration. So widmete sich zum Beispiel Vincent van Gogh jenen im Frühling erblühenden Mandelbaumzweigen oder hielt Olivenbäume, die auch in brütender Hitze gedeihen, auf der Leinwand fest.
In den verschiedensten Epochen spielen Bäume und ihre Auswüchse eine Rolle: zum Beispiel in Monets impressionistischem „Waldweg“oder den zahlreichen Werken romantischer Künstler wie Caspar David Friedrich, für die der Wald ohnehin eine Projektionsfläche und einen Sehnsuchtsort darstellte.