Zwei Cdu-kandidaten verzichten auf Listenplätze
Selbstbewusste Thüringer Union will alle acht verbliebenen Bundestagswahlkreise direkt gewinnen
Erfurt. Die Thüringer CDU gab sich selbstbewusst. Gleich zwei Bundestagskandidaten verzichteten auf ihre Listenplätze. Neben dem Abgeordneten Albert Weiler (Saale-holzlandkreis) kündigte sein Suhler Kollege Mark Hauptmann an, „ohne Visier und doppelten Boden“als Direktkandidat vor Ort kämpfen zu wollen. Bereits 2013 hatten die Christdemokraten alle damals noch neun Wahlkreise gewonnen. Parteichef Mike Mohring gab die Losung aus, dies mit den acht verbliebenen in diesem Jahr zu wiederholen. „Es ist die große Entscheidung, wohin geht diese Republik“, sagte Mohring, der einen „Lagerwahlkampf“mit Rot-rotgrün erwartet.
Der Mitte des Monats ausgearbeitete Listenvorschlag des Vorstands wurde von den gut 100 Delegierten in Erfurt erwartungsgemäß abgesegnet. Als Spitzenkandidat geht der Parlamentarische Geschäftsführer, Manfred Grund, ins Rennen. Der Eichsfelder gehört dem Bundestag seit 1994 an und erhielt 94,2 Prozent der Stimmen. Ihm folgt die Erfurter Finanzexpertin Antje Tillmann (92,3 Prozent).
Die am Ende um zwei Bewerber geschrumpfte und nun 13 Kandidaten umfassende Liste wurde komplettiert durch die Abgeordneten Volkmar Vogel (Greiz/98,1 Prozent), Christian Hirte (Wartburgkreis/80,4 Prozent), Tankred Schipanski (Ilmkreis/83,5 Prozent) und Johannes Selle (Kyffhäuserkreis/83,8 Prozent). Auf Platz sechs und ohne Wahlkreis landete als Neuling Kristina Scherer. Für die Mitarbeiterin der Landtagsfraktion sprachen sich 75,7 Prozent aus. Würde die CDU mehr als 33 Prozent erzielen, könnte sich auch Scherer Hoffnungen machen, weil dann möglicherweise die Kandidaten der ersten fünf bis sechs Plätze in den Bundestag einziehen. Umfragen zufolge kämen CDU und CSU bundesweit zurzeit auf 31 Prozent.
Die Listenplätze 8 bis 13 belegten: Beatrice Gebhardt (83,50 Prozent), Sebastian Spiegel (79,7 Prozent, Michael Hose (68,8 Prozent), Kerstin Götzeeismann (74,4 Prozent), Frank Rostek (71,5 Prozent) sowie Evelin Groß (86,0 Prozent).