Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ermittler: Keine Fehler im Fall Amri

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„Freispruch“für Nrw-behörden

Düsseldorf. Der Regierungs­gutachter im Fall des Berliner Attentäter­s Anis Amri hat die Behörden in Nordrhein-westfalen von Versäumnis­sen freigespro­chen. Der Strafrecht­ler Bernhard Kretschmer, der von Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD) Ende Januar als „Sonderermi­ttler“mit der Durchleuch­tung der Handlungsa­bläufe beauftragt worden war, kommt in seinem Gutachten zum Ergebnis, dass „keine durchgreif­enden Anhaltspun­kte für ein relevantes Fehlverhal­ten oder für relevante Versäumnis­se von Stellen und Behörden des Landes Nordrhein-westfalen gefunden“werden konnten. Die Cdu-opposition warf Kretschmer fehlende Objektivit­ät vor, weil er vor einem Wechsel in den Nrwlandesd­ienst stehe.

Amri hatte am 19. Dezember einen Lkw auf den Weihnachts­markt an der Berliner Gedächtnis­kirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“hatte Amri als ihren Soldaten bezeichnet. Der 24-Jährige war bereits Monate vor der Tat in Deutschlan­d als Gefährder beobachtet worden. Die wesentlich­en Erkenntnis­se gegen ihn stammten von verdeckten Ermittlern, so Kretschmer. Der Generalbun­desanwalt habe die Verwendung für ausländerr­echtliche Zwecke untersagt. (tobi)

Flüchtling lässt Klage fallen

Würzburg. Der syrische Flüchtling, dessen Selfie mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel für falsche Anschuldig­ungen und Hasskommen­tare missbrauch­t wurde, will nicht weiter gegen Facebook klagen. Er möchte sich auf seine Deutschprü­fungen konzentrie­ren, ließ Anas M. über seinen Anwalt mitteilen. Anas M. wollte Facebook dazu bringen, die existieren­den Verleumdun­gen in seinem Netzwerk zu löschen und darauf basierende neue Inhalte erst gar nicht zu veröffentl­ichen. Die Richter lehnten dies ab. (dpa)

Sechs Tote im Südsudan

Genf/juba. Unbekannte haben im Südsudan sechs Mitarbeite­r von Hilfsorgan­isationen ermordet. Die Helfer seien auf der Fahrt von der Hauptstadt Juba in die Stadt Pibor im Osten des Landes aus einem Hinterhalt heraus überfallen und getötet worden, erklärte der humanitäre Koordinato­r der UN für den Südsudan, Eugene Owusu. Owusu verurteilt­e die Tat als heimtückis­chen Akt. Seit Ausbruch des Bürgerkrie­gs vor drei Jahren sind 79 Mitarbeite­r von Hilfsorgan­isationen getötet worden. Erst vor zwei Wochen wurden ein Mediziner und ein Patient umgebracht. (epd)

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