Eltern vollenden selbst gebauten Kunstrasenplatz
Die neue Attraktion für die fußballverrückten Weimarer Fürnberg-grundschüler soll Ende April offiziell eingeweiht werden
Weimar. Eltern der Fürnberggrundschule haben Samstag ihr Mammut-projekt vollendet: Mit vereinten Kräften verklebten sie die letzten Stücke des Kunstrasenplatzes, an dem sie seit November gebaut hatten (unsere Zeitung berichtete). Problematisch war, dass der gebrauchte Kunstrasen sehr kleinteilig zerschnitten wurde, da er nicht zur Wiederverwertung vorgesehen war. Dafür allerdings war er natürlich kostengünstig, weiß Sabine Könke, die zum Vorstand des Schulfördervereins gehört.
Im ersten Schritt hatten die Eltern mit professioneller Hilfe aus ihren eigenen Reihen von November bis Anfang Dezember zunächst eine Drainage für die rund 800 Quadratmeter große Fläche verlegt. Mitte Februar beendeten sie ihre Winterpause und konnten vor rund drei Wochen zum ersten Mal Bahnen verkleben. Dazu gehörte stets der Blick auf den Wetterbericht, denn unter fünf Grad Celsius ist der Kleber nicht verwendbar.
Der alte Platz war unbefestigt und von Steinen durchzogen, blickte Sabine Könke auf den Grund zurück, warum die Eltern sich so für die Sache engagieren. Und dennoch wurde er so gut von den Kindern angenommen, dass feste Spieltermine für die jeweiligen Gruppen eingeführt werden mussten.
Die Eltern hatten mit dem Adventskonzert 2015 damit begonnen, Geld für den Sportplatz zu sammeln. Es folgten Einnahmen aus Festen, Flohmärkten, Spenden von Unternehmen sowie unter anderem vom Gericht verhängte Bußgelder. Die letzte Lücke schlossen Lotto-mittel vom Umweltministerium. Für die knapp 20 000 Euro, die so zusammengekommen waren, konnte sogar noch ein Ballfangzaun aufgestellt werden.
„Wir sind sehr stolz, dass wir das heute schaffen“, sagte Sabine Könke auch mit Blick auf die Skeptiker. Die meisten Kinder der beteiligten Eltern, die auch durch die Schule und den Hort viel Unterstützung bekommen haben, werden den Platz indes nicht lange genießen können, weil ihre Grundschulzeit zu Ende geht. So ist der Platz, der am 26. April eingeweiht wird soll, quasi ein Abschiedsgeschenk.