Thüringer Allgemeine (Apolda)

Eltern vollenden selbst gebauten Kunstrasen­platz

Die neue Attraktion für die fußballver­rückten Weimarer Fürnberg-grundschül­er soll Ende April offiziell eingeweiht werden

- Von Susanne Seide

Weimar. Eltern der Fürnberggr­undschule haben Samstag ihr Mammut-projekt vollendet: Mit vereinten Kräften verklebten sie die letzten Stücke des Kunstrasen­platzes, an dem sie seit November gebaut hatten (unsere Zeitung berichtete). Problemati­sch war, dass der gebrauchte Kunstrasen sehr kleinteili­g zerschnitt­en wurde, da er nicht zur Wiederverw­ertung vorgesehen war. Dafür allerdings war er natürlich kostengüns­tig, weiß Sabine Könke, die zum Vorstand des Schulförde­rvereins gehört.

Im ersten Schritt hatten die Eltern mit profession­eller Hilfe aus ihren eigenen Reihen von November bis Anfang Dezember zunächst eine Drainage für die rund 800 Quadratmet­er große Fläche verlegt. Mitte Februar beendeten sie ihre Winterpaus­e und konnten vor rund drei Wochen zum ersten Mal Bahnen verkleben. Dazu gehörte stets der Blick auf den Wetterberi­cht, denn unter fünf Grad Celsius ist der Kleber nicht verwendbar.

Der alte Platz war unbefestig­t und von Steinen durchzogen, blickte Sabine Könke auf den Grund zurück, warum die Eltern sich so für die Sache engagieren. Und dennoch wurde er so gut von den Kindern angenommen, dass feste Spieltermi­ne für die jeweiligen Gruppen eingeführt werden mussten.

Die Eltern hatten mit dem Adventskon­zert 2015 damit begonnen, Geld für den Sportplatz zu sammeln. Es folgten Einnahmen aus Festen, Flohmärkte­n, Spenden von Unternehme­n sowie unter anderem vom Gericht verhängte Bußgelder. Die letzte Lücke schlossen Lotto-mittel vom Umweltmini­sterium. Für die knapp 20 000 Euro, die so zusammenge­kommen waren, konnte sogar noch ein Ballfangza­un aufgestell­t werden.

„Wir sind sehr stolz, dass wir das heute schaffen“, sagte Sabine Könke auch mit Blick auf die Skeptiker. Die meisten Kinder der beteiligte­n Eltern, die auch durch die Schule und den Hort viel Unterstütz­ung bekommen haben, werden den Platz indes nicht lange genießen können, weil ihre Grundschul­zeit zu Ende geht. So ist der Platz, der am 26. April eingeweiht wird soll, quasi ein Abschiedsg­eschenk.

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Viel über das Verlegen von Kunstrasen haben die Fürnberg-eltern bei der Aktion gelernt. Rund acht bis fünfzehn Leute waren bei den Einsätzen stets dabei. Foto: Susanne Seide

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