Bierverkostung kam bestens an
Eigens zum Tag der offenen Tür hatte die Vereinsbrauerei diverse Gerstensäfte mit speziellen Hopfenaromen gebraut
Apolda. Trotz kühler Witterung mit dem Besucheraufkommen zufrieden zeigte sich am Sonntagnachmittag Vereinsbrauereigeschäftsführer Detlef Projahn. Das Unternehmen hatte anlässlich des Tags des Bieres fürs Publikum wieder die Pforten geöffnet, um diesem unter anderem den Produktionsprozess vorzustellen, so neben dem reinen Konsum noch mehr Verständnis für dieses Handwerk zu wecken.
Unter anderem konnte man die Abfüllung besichtigen, die täglich 100 000 Flaschen durchlaufen. Außerdem war die Fassabfüllung geöffnet, wo 80 Fässer pro Stunde mit diversen Bieren gefüllt werden, wie Braumeister Gunter Herrmann wissen ließ.
Auf ganz besonderes Interesse stieß die Möglichkeit der Verkostung von vier Biersorten, die eigens zur Veranstaltung in kleineren Mengen eingebraut wurden. Dabei kamen verschiedene Hopfensorten zum Einsatz, die vom Hopfenhersteller zu Verfügung gestellt wurden. So durften die geneigten Besucher „Wild Berry Spezial“, „Sommerfrüchtchen“, „Hopfenblume“und Eisfrühling probieren.
Während einige Mitarbeiter der Malzwerke Erfurt an einem Infostand über die Herstellung diverser Malze berichteten und erläuterten, dass Pilsener Malz für helle Biere, Münchner Malz für Bockbiere und aromatische Biere und Weizen-malz für Weizenbiere eingesetzt wird, gab es am Stand nebenan Wissenswertes über einen weiteren Grundstoff des Brauens zu hören – den Hopfen. Augenzwinkernd gab Experte Peter Wieser dem Reporter gleich mal einen Merksatz mit auf den Weg: „Ein Hopfengarten ist wie ein Nonnenkloster – da darf kein Mann hinein.“Bezug nahm er damit auf die Tatsache, dass nur weibliche Blüten für die Bierherstellung infrage kommen. Laut Annett Scheide, Geschäftsführerin der auf 30 Hektar Hopfen anbauenden Agrargesellschaft Großromstedt, sagte, dass ihr Hopfen auch in der Apoldaer Brauerei zum Einsatz komme. Geliefert werden könne Hopfen, der in Bayern verarbeitet wird, in Pelletsform und als sirupartiger Extrakt. Brauereichef Detlef Projahn betonte, dass es bei der Veranstaltung auch darum gehe, den Bürgern zu zeigen, wie stark die Brauerei auf Regionalität setzt. So verwende man etwa die Braugerste aus Pfiffelbach. Besonders erfreut zeigte er sich angesichts der Tatsache, dass das neueste Produkt, der „Wanderbursche“, schon sehr gut nachgefragt werde. Laut Braumeister Gunter Herrmann handele es sich ja um „ein Sommerbier“. Der lasse zwar noch auf sich warten, man sei aber zuversichtlich, schließlich hänge der Bierkonsum ja zu einem großen Teil auch vom Wetter ab.
Projahn bedankte sich zudem für die Unterstützung durch die Feuerwehr. Die bot in der Festhalle einen Hüpfburgtag an, bei dem gestern überaus starker Andrang herrschte. Die Symbiose lohnte sich. So wurden zusätzlich Gäste angelockt und der eine oder andere Familienvater konnte sich, während die Kleinen drinnen tobten, draußen dem Thema Bier widmen. Für die Musik sorgte auf dem Hof das Vereinsbrauereiorchester.