Uluc: Nordhausen ist keine Wohlfühloase mehr
Wacker-trainer lobt seine Elf für Pokal-kampf und kündigt harte Vorbereitung an. Verträge für Routiniers Peßolat, Pfingsten-reddig und Berbig
Erfurt. Sie hatten alles gegeben, spielten gegen den Drittligisten auf Augenhöhe. Doch ein Fehler entschied die Partie. Matthias Peßolat ärgerte sich wie seine Kollegen über den Abwehr-aussetzer kurz nach dem Wechsel. „Es ist das Schlimmste, so zu verlieren. Aber wir sind eben noch nicht so weit. Wir hatten nicht die Luft über 90 Minuten. Bei mir blinkt es rot. Ich laufe auf der Felge“, so der Routinier.
Am 19. Juni kehrt Peßolat wie die meisten seiner Kollegen zum Trainingsauftakt in den Südharz zurück. „Nordhausen ist dann keine Wohlfühloase mehr“, kündigte Trainer Volkan Uluc eine harte Vorbereitung an. Der Coach hatte seit seinem Amtsantritt vor vier Wochen deutliche Konditionsdefizite ausgemacht. Trotzdem lobte Uluc nach dem 0:1 den Pokalkampf seiner Elf beim Auswärtsspiel in Erfurt. „Letztes Jahr hatte ich das Glück mit Jena, diesmal nicht. Aber wir haben den Verein würdig präsentiert. Doch vor fremden Publikum brauchst du die Fitness. Wir werden einen neuen Anlauf nehmen und eine bessere Saison spielen“, sagte Uluc.
Dabei sind dann neben Peßolat (32) auch Nils Pfingsten-reddig (36) und Torwart Tino Berbig (36), die noch einmal einen Ein-jahres-vertrag erhielten. „Bei Nils würdigen wir damit die jahrelangen Verdienste für den Verein. Allerdings wird er nicht mehr regelmäßig zum Einsatz kommen. Doch wenn wir eine Verletzungsserie haben sollten, brauchen wir ihn. Aber prinzipiell setzte ich auf junge, hungrige Spieler. Ich gehe da ehrlich mit den Leuten um“, erklärte Uluc, der auch einen dritten Torwart holen wird, seine Strategie für die neue Saison. Keinen neuen Kontrakt erhielten Michél Harrer und Murat Bildirici. Sascha Herröder, der noch ein Jahr Kontrakt in Nordhausen hat, werde man keine Steine in den Weg legen, wenn er ein gutes Angebot habe, erklärte Uluc. Der Trainer, der nach der Trennung von Sportdirektor Maurizio Gaudino, für alle sportlichen Fragen verantwortlich ist, will die Mannschaft in den nächsten Wochen nur noch „punktuell verstärken.“Schließlich soll Uluc’ Stamm-team künftig nur aus 21 Spielern plus drei Torhütern bestehen. In der Vorsaison stritten über 30 Profis um die 18 Plätze auf dem Spielformular. Ein Überangebot, das im Desaster endete.
Den Aufstieg wie im Zwei-jahresplan als Saisonziel zu benennen, hält Uluc „für vermessen“. Doch natürlich hat der 47-Jährige Ambitionen. „Wir hatten jetzt 18 Punkte Rückstand auf Cottbus, 24 auf Jena – diese Distanz wollen wir erheblich reduzieren. Wir werden nächste Saison in der Spitze mitmischen“, glaubt Uluc an die Qualität seiner Elf.
Herröder keine Steine in den Weg legen