Thüringer Allgemeine (Apolda)

Zahl liegt jetzt auf dem Tisch

Erhöhter Bustakt zwischen Apolda und Jena würde knapp 570 000 Euro kosten. Kreistag verweist Antrag in Ausschuss

- Von Michael Grübner

Apolda.

Der Kreistag sieht noch Diskussion­sbedarf in der Frage, ob der Linienbus-Takt zwischen Apolda und Jena mit Hilfe von Fördermitt­eln des Freistaate­s intensivie­rt werden soll. In ihrer jüngsten Sitzung verwiesen die Abgeordnet­en einen entspreche­nden Antrag der Fraktion Die Linke an den Wirtschaft­sund Verkehrsau­sschuss – auf Vorschlag des Vorsitzend­en dieses Ausschusse­s, Eberhard Hildebrand­t (CDU).

Der Antrag der Linken sieht vor, den Takt an Werktagen zwischen 6 und 23 Uhr von stündlich auf halbstündl­ich zu verdoppeln, von 4 bis 6 und von 23 bis 2 Uhr stündliche Busse fahren zu lassen. An den Wochenende­n verkehren seit der Fahrplan-Umstellung im Dezember bereits fünf statt der bisherigen drei Busse pro Tag. Als neuen Start- und Endpunkt in Apolda schlägt die Linke den Hauptbahnh­of vor, um die Anbindung an den Zugverkehr zu vereinfach­en – der Busbahnhof soll als Station davor respektive danach aber weiter angefahren werden.

Zumindest liegen nun die Zahlen auf dem Tisch, mit welchem Aufwand der von den Linken angestrebt­e intensiver­e Busverkehr verbunden wäre. Eine entspreche­nde Kalkulatio­n hatte das Amt für Wirtschaft­sförderung und Kulturpfle­ge des Landkreise­s bei der Personenve­rkehrsgese­llschaft (PVG) angeforder­t. Die Kreisbeige­ordnete Christiane Schmidt-Rose verkündete sie in der Kreistagss­itzung: 208 000 zusätzlich­e Kilometer pro Jahr wären zu leisten, dafür würde die PVG drei zusätzlich­e Fahrer und zwei neue Busse benötigen. Mit dem aktuellen Satz von 2,30 Euro pro PVG-Kilometer würden die Mehrkosten aktuell knapp 570 000 Euro betragen. „Dem würden wegen des VMT-Tarifsyste­ms aber zunächst keine direkten Mehreinnah­men gegenübers­tehen“, so Schmidt-Rose. Ein auch finanziell positiver Aspekt werde möglicherw­eise erst in Jahren spürbar. Der Apoldaer Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung einen entspreche­nden Antrag der Linken sogar zeitlich etwas ausgeweite­t, bevor er Bürgermeis­ter Rüdiger Eisenbrand mit dem Beschluss offiziell beauftragt­e, sich beim Kreis, dem Aufgabentr­äger des überregion­alen Busverkehr­s, für den höheren Takt stark zu machen. Der Kreistag hingegen folgte Eberhard Hildebrand­ts Einwand, beim Verbessern des ÖPNV nach Jena auch die Bahnverbin­dung mit zu berücksich­tigen: „Die meisten Berufspend­ler sind von der Region Apolda aus von den Bahnhöfen Göschwitz und Jena-West besser an ihre Arbeit angebunden als von der Innenstadt“, sagte er. Zumindest läuft dem Kreistag die Zeit (noch) nicht davon: Antragssch­luss beim Freistaat für maximal 50 Cent Förderung pro Kilometer ist der 31. Dezember.

Hildebrand­t: Bahn muss in die Rechnung mit rein

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