Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Alle taktischen Raffinessen halfen nicht
2. Handball-Bundesliga: Eisenach muss sich im Duell der Tabellennachbarn bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim 23:29 geschlagen geben
Ludwigshafen.
Mit Friesenheim und Eisenach trafen gestern Abend in der Friedrich-EbertHalle in Ludwigshafen zwei ehemalige Handball-Erstligisten aufeinander, die zwar aktuell im oberen Tabellendrittel der 2. Liga rangieren, mit dem Aufstieg aber wohl nichts zu tun haben. Die beiden Tabellen-Nachbarn auf den Plätzen sechs und sieben wollen freilich beide noch kräftig punkten. Gestern gelang das nur den Gastgebern, die sich mit 29:23 (13:9) durchsetzten.
Ein Wiedersehen mit ehemaligen Teamkollegen gab es für Eisenachs Rechtsaußen Willy Weyhrauch. Der Linkshänder half vor drei Jahren als Leihgabe der Füchse Berlin für einige Spiele bei der TSG aus und ist, so deren Pressesprecher Gerold Kuttler, noch allen in sehr angenehmer Erinnerung.
Kurz vor der Abfahrt erreichte ThSV-Coach Christoph Jauernik eine Hiobsbotschaft. Spielgestalter Olafur-Bjarki Ragnarsson musste mit einem Magenund Darminfekt zuhause bleiben. Damit blieben für den – aufgrund von drei Langzeitverletzten (Luther, Schliedermann, Richardt) ohnehin rar besetzten Rückraum nur noch Matthias Gerlich, Toms Lielais, Duje Miljak und der „aushelfende Fußballtrainer“Christopher Kaufmann übrig.
ThSV-Coach Christoph Jauernik griff immer wieder in die Taktik-Kiste, ging volles Risiko, wurde am Ende dafür aber nicht belohnt. Das besser besetzte Team trug mit der TSG Ludwigshafen-Friesenheim den Sieg davon (29:23). Die personell gebeutelten Eisenacher fighteten vorbildlich, durften bis zum 21:18 (49.) auf Zählbares hoffen, doch nach der dritten Zeitstrafe von Nicolai Hansen und dessen vorzeitiges Aus war es um die Gäste geschehen. Die Gastgeber nutzten nun ihre personellen und spielerischen Vorteile zum 29:21 (57.).
Beim ThSV Eisenach blieb im Angriff vieles Stückwerk. Bis zur 22. Minute gelangen nur drei Feldtore (eines davon im Nachwurf eines Siebenmeters) und ein Strafwurf. Durch zwei Gegenstöße waren die Gastgeber auf 5:2 (15.) enteilt, konterten die Eisenacher zum 8:3 (19.) und 12:7 (28.) aus. Alexander Feld traf zum 13:9-Pausenstand.
ThSV-Coach Christoph Jauernik versuchte es nach der Pause mit drei Kreisläufern (Hansen, Niemeyer, Wöhler), um die Abwehr der Hausherren auszumanövrieren. Das gelang auch mehrfach. Niemeyer verkürzte gar auf drei Treffer (21:18, 49.). Die Eisenacher schöpften noch einmal Mut. Doch dann verloren sie mit Nicolai Hansen eine wichtige Säule (Rot nach dritter Zeitstrafe/49.) und waren gegen den Endspurt machtlos.