Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
„Ich wollte den Verein erhalten, also habe ich mir den Hut aufgesetzt“
Wolfram Dietz ist seit 53 Jahren Vereinsmitglied im SC Medizin Erfurt und war am Erhalt des Vereins maßgeblich beteiligt
Vollversammlung ans Telefon und begann die einzelnen Abteilungen und Sportler anzurufen. „Ich fragte sie: Wollt ihr aufgeben oder weitermachen?“So fand er einen neuen Vorstand. Aber wer sollte den Vorsitz übernehmen? Mit seinem Engagement bot sich Wolfram Dietz förmlich für diesen Posten an. „Alle waren sich einig, dass ich das machen sollte. Und ich wollte den Verein erhalten, also habe ich mir den Hut aufgesetzt.“
Wolfram Dietz ist nun schon 53 Jahre im SC Medizin Erfurt Mitglied. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Akademie und trat in den damaligen Hochschulsportverein ein. Dort ging er regelmäßig zum Schwimmen und spielte auch Volleyball. jüngung der Vereinsführung Rechnung“, sagt Heiko Schmidt. 2012 übernahm Wolfram Dietz auch die Geschäftsstelle des SCM. Er war es, der den Verein über die Jahre vor allem finanziell, aber auch personell zusammengehalten hat, davon ist Heiko Schmidt überzeugt. Die beiden sind gut befreundet.
Mit dem Sportbetrieb an sich hatte Wolfram Dietz wenig zu tun. Viel mehr kümmerte er sich um Verwaltungs- und Organisationsaufgaben. Seine Haupttätigkeit besteht auch heute noch im Erhalt der Sportanlagen und das ist etwas, was hauptsächlich im Hintergrund passiert.
Dabei arbeiten er und der Verein mit seinen 270 Mitgliedern und acht Abteilungen gut mit dem Stadtsportbund Erfurt und dem Erfurter Sportbetrieb zusammen. „Ich wollte einfach immer, dass Menschen Sport machen können“, beschreibt Dietz seine Motivation. Und dafür braucht es vor allem Sportstätten. Wolfram Dietz ist es zu verdanken, dass die neue Sportanlage am „Andreasried“entstehen konnte und bis heute erhalten blieb.
Denn als sich die Stadt Erfurt um den Sitz des Bundesarbeitsgerichts bewarb, war der SC sei- nen Medizinsportplatz am Petersberg los. „Mit der Unterstützung der Stadt haben wir dann den neuen Standort gefunden“, sagt Wolfram Dietz. Seitdem trainieren dort neben den Fußballern auch die Kegler und die Abteilung Rollhockey.
„Wir halten nicht immer nur die Hand auf, wir packen selbst mit an“, sagt er. Jedes Mal als die Gera die Kegelbahn unter Wasser setzte und der Erfurter Sportbetrieb den SC nicht mehr unterstützen konnte, trommelte Wolfram Dietz die Handwerker des Vereins zusammen. Gemeinsam bauten sie die Sportstätte ganze dreimal wieder auf. Mittlerweile wurde sie auch wasserfest gemacht.
Für die Judohalle in der Regierungsstraße bemüht sich Wolfram Diez momentan um eine Vertragsverlängerung bei der Nutzung. Die Halle gehört zur Evangelischen Grundschule und die evangelische Schulstiftung ist der Träger. Über Jahre konnte der Verein die Halle nutzen und hat zum Beispiel Malerarbeiten übernommen und den Sanitärtrakt saniert. So wurde das Vakuum der Sanierung gefüllt und geholfen, das Gebäude zu erhalten. Wegen der Sanierung der Rollhockeyanlage am Andreasried steht Wolfram Dietz gerade in Verhandlungen mit dem Erfurter Sportbetrieb, denn auch im Rentenalter setzt er sich weiterhin für seinen Verein ein, um es Menschen zu ermöglichen, sich körperlich zu betätigen.
Seit 2012 leitet Dietz die Geschäftsstelle