Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Rotes Kreuz: Geld reicht nicht für Schulung
Aus Rettungsassistent wird laut Gesetz Notfallsanitäter. 321 Beschäftigte absolvierten bisher die Umschulung
Erfurt.
Die Weiterqualifizierung von Rettungsdienstbeschäftigten zu Notfallsanitätern ist nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes ( DRK) nicht ausreichend finanziert.
In vielen DRK-Kreisverbänden laufe die nach einer Gesetzesnovelle erforderliche Umschulung der bisherigen Rettungsdienstassistenten für das neue Berufsbild deshalb noch zögerlich, sagte Henning Winkler, zuständiger Abteilungsleiter beim DRK-Landesverband. In Thüringen war vor knapp drei Jahren die Sanitäterausbildung reformiert worden. Das Berufsbild des Notfallsanitäters hat das des Rettungsassistenten abgelöst.
Laut Bildungsministerium absolvierten seitdem 321 Beschäftigte, die bereits seit Jahren im Rettungsdienst arbeiten, erfolgreich die Umschulung. In Thü- ringen liegt der Rettungsdienst überwiegend in den Händen der großen Hilfsorganisationen DRK, Johanniter, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Malteser. Vereinzelt sind auch private Anbieter zuständig. Allein das DRK beschäftigt in Thüringen mehrere hundert Rettungskräfte. Für den berufsbegleitenden Unterricht müssten die Umschüler von den Rettungsdienst-Anbietern freigestellt und Ersatz ge- sucht oder eine Überstundenvergütung gezahlt werden, sagte Winkler. Die Zahlungen der Kostenträger deckten die dabei anfallenden Kosten in großen Teilen nur unzureichend.
Die Krankenkasse AOK plus, die die Vergütungsverhandlungen mit den Rettungsdiensten führt, sieht dies allerdings anders.
In den Verhandlungen gibt es aus ihrer Sicht keine Uneinig- keit zwischen Kassen und Rettungsdiensten.
Derzeit würden je nach Dauer der Lehrgänge zwischen 1830 Euro und 8000 Euro je Umschulung übernommen, sagte eine AOK-Sprecherin. Die Kassen übernehmen auch die Kosten für die dreijährige Berufsausbildung von Schulabgängern zum Notfallsanitäter. Sie finanzieren jährlich bis zu 60 Stellen pro Ausbildungsgang. (dpa)