Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Tage wie diese

- Gerald Müller über Gefühle und Grenzen in Schmiedefe­ld

Der Song durfte nicht fehlen: „Tage wie diese“– der stimmungsv­olle Hit der „Toten Hosen“klang aus den Lautsprech­er-Boxen, als die jeweiligen Rennsteigl­aufsieger die Ziellinie in Schmiedefe­ld überquerte­n.

Doch normalerwe­ise hätte der Titel als Belohnung für alle in Dauerschle­ife gespielt werden können. Denn Tausende, die Minuten, ja manchmal sogar Stunden später ankamen, durften sich genauso als Gewinner fühlen. Und viele ließen den Glücksgefü­hlen verdienter­maßen freien Lauf, wobei es natürlich auch Emotionen der Enttäuschu­ngen gab. Doch die so unterschie­dlichen Welten in unmittelba­rer Nähe gehören zum Sport und so zum Rennsteigl­auf, der zugleich ein Volksfest ist.

Sein Mythos resultiert zudem aus der Mischung von viel Tradition, leidenscha­ftlicher Organisati­on, anspruchsv­ollen Wegen, traumhafte­r Landschaft, liebevolle­r Betreuung, ständiger Anfeuerung und ausgelasse­ner Stimmung. Thüringen ist vor und beim Rennsteigl­auf in beachtlich­er Bewegung.

Er wurde seinem Ruf als fasziniere­ndes Ereignis mit unverwechs­elbarer Atmosphäre wiederum gerecht. Die Popularitä­t reicht in der Laufszene mittlerwei­le weit über die deutschen Grenzen hinaus. Und dass sich die Sonne nach dem Regen der Nacht viel gezeigt hat, wirkte dabei wie ein zusätzlich­es Dankeschön für die unermüdlic­he Arbeit der Organisato­ren.

Sie stoßen zwar immer wieder an Grenzen des Machbaren, beispielsw­eise beim Transport und Parken, doch die Probleme verlieren sich in der Begeisteru­ng. An Tagen wie diesen.

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