Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Gehlberger Firma gewinnt Publikumspreis mit ihrem Haus aus Sand für Namibia
Unternehmen Polycare holt sich in Stuttgart die begehrte Auszeichnung beim Wettbewerb um den Materialpreis 2017
Gehlberg.
„Wir sind unheimlich stolz“, sagt Gerhard Dust und die Freude ist auch durch die Telefonleitung nicht zu überhören. Seine Firma Polycare in Gehlberg hat am Wettbewerb um den Materialpreis 2017 teilgenommen und mit dem Musterhaus für Namibia den erstmals vergebenen Publikumspreis gewonnen. Der wurde per OnlineVoting ermittelt.
Die kleine Firma mit ihren zwölf Mitarbeitern in Gehlberg und vier Beschäftigten in Großbritannien hat die Sympathien vieler Menschen auf ihrer Seite und eine gute Vernetzung. steht hauptsächlich aus Wüstensand. Die Verarbeitung ist einfach und zeitsparend und der Hausbau dank des Lego-Prinzips mit standardisierten Steinen auch von ungelernten Arbeitskräften machbar.
Noch im Herbst will die Firma, die bei ihrer Entwicklung eng mit den Universitäten in Ilmenau und Weimar zusammenarbeitet, die erste Produktionsanlage in Namibia installieren (unsere Zeitung berichtete). Die Halle dafür steht bereits. Ziel sei nach wie vor, dass die Anlage mit einer Kapazität von 50 Häusern pro Monat vor Jahresende in Betrieb geht. Angedacht ist neben Wohnhäusern auch die Schaffung von Studentenunterkünften, die in Namibia fehlen.
Ihr Projekt habe am Abend der Preisverleihung viel Zuspruch erhalten, betont Geschäftsführer Dust. Das Preisgeld von tausend Euro wollen sie für zusätzliche Sicherheitstüren im Musterhaus verwenden, damit die Familie darin sicherer wohnen kann. Außerdem plant Polycare gleich daneben den Bau eines Kindergartens.
Wichtiger als das Preisgeld ist die mit der Auszeichnung verbundene Reputation in der Architektur- und Baubranche.
Dank an Leser der Thüringer Allgemeine