Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Die WBG auf gutem Weg

Aktuelle Geschäftsz­ahlen der Wohnungsba­ugesellsch­aft lassen auf bessere Zeiten hoffen

- Von Robert Schmidt

Arnstadt.

Ging es in den letzten Jahren im Stadtrat um die Arnstädter Wohnungsba­ugesellsch­aft mbH (WBG), dann herrschte selten eitel Sonnensche­in. Verluste in sechsstell­iger Höhe, Altschulde­n und deshalb auch ein Sanierungs­stau gab es, selbst die Besetzung des Chefposten­s vor anderthalb Jahren wurde zur Hängeparti­e.

Als die Stelle des aus Altersgrün­den aus dem Amt scheidende­n Andreas Adolf vor etwa zwei Jahren ausgeschri­eben wurde, bewarb sich Detlef Möller und kam unter drei Kandidaten in die engere Wahl, musste aber einer Dame den Vortritt lassen. Für vier Wochen. Dann klingelte das Telefon und die Personalag­entur, die ihn betreute, fragte nach, ob er noch Lust auf den Job habe. Die Dame habe aus unerfindli­chen Gründen dann doch abgesagt. Möller hatte Lust und trat am 1. Januar 2016 die Stelle als Geschäftsf­ührer der WBG an.

Seine größten Probleme damals: Gut 600 000 Euro Miese und die Wohnblöcke „An der Weiße“. Im Stadtrat am Donnerstag­nachmittag konnte Möller nun verkünden, dass es im Geschäftsj­ahr 2016 nur noch einen Fehlbetrag von gut 17 400 Euro gab – man könnte schon fast von Begeisteru­ng quer durch alle Fraktionen darüber reden. Vor nicht allzu langer Zeit schwebte über der WBG sogar das Damoklessc­hwert der Insolvenz, und nun nähert man sich der schwarzen Null. CDUChef Sebastian Köhler sprach sogar von der Hoffnung, dass in nicht allzu ferner Zukunft Geld in das Stadtsäcke­l fließen könne. Möller sagte, dass man „mit Ehrlichkei­t, Weitsicht und Vorsicht“diesen Weg gegangen sei und weiter gehe. „Wir sind mittlerwei­le auch wieder kreditwürd­ig“, so Möller.

Und in und an den Wohnblöcke­n „An der Weiße“ist es ja mittlerwei­le nun auch schon mit der Sanierung losgegange­n (wir berichtete­n). Dort erwartet man am 12. Juli Thüringens Ministerin für Infrastruk­tur und Landwirtsc­haft, Birgit Keller (Linke), und – so Möller – „hoffentlic­h auch viele Stadträte“, die sich nach den vielen Querelen im Vorfeld vom Fortschrit­t überzeugen könnten.

Bei der Instandhal­tungsquote habe man natürlich noch Nach- holebedarf, die liegt bei 11,40 Euro pro Quadratmet­er, Ziel sei eine 13 vor dem Komma. Auch hier sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Vor gut vier Jahren lag man noch bei nur 7,60 Euro pro Quadratmet­er. Georg Bräutigam (Pro Arnstadt) sagte dann auch: „Wer hätte das vor Jahren gedacht!“

Mit großer Mehrheit wurde dann dem Aufsichtsr­at und der Geschäftsf­ührung der WBG Arnstadt für das Geschäftsj­ahr 2016 die Entlastung erteilt.

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Der erste Wohnblock an der Weiße wird komplett saniert. Foto: Hans-Peter Stadermann

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