Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Eine Logik, die keine Logik ist

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Zur Sitzung des Bundestags vom Freitag:

Die sinkenden Umfragewer­te der SPD kommen nicht von ungefähr, weil sich diese Partei, je näher die Wahl rückt, Stück für Stück mehr entlarvt. Verbesseru­ngen für Arbeitnehm­er, die für mehr Gerechtigk­eit sorgen würden, werden aus Koalitions­treue zur CDU im Bundestag abgelehnt. Man stellt den Koalitions­vertrag über das Wählervotu­m. Hat das noch etwas mit Demokratie zu tun, die bekanntlic­h von Mehrheiten lebt?

Jüngstes Beispiel hierfür ist die Debatte zur Abschaffun­g der sachgrundl­osen Befristung von Arbeitsver­trägen im Bundestag. Die SPD argumentie­rt in der Debatte für die Abschaffun­g, stimmt aber anschließe­nd für den Erhalt dieses Gesetzes.

Diese Logik, die keine Logik ist, versteht kein Wähler mehr.

Harald Wieprecht, Sömmerda Bürgschaft­en sind kein Freundscha­ftsdienst und müssen immer gut überlegt sein. Als Bürgin werden Sie genauso in die Zahlungspf­licht genommen, wie der Kreditnehm­er selbst. Das heißt, ist Ihr Freund nicht mehr in der Lage, die Ratenzahlu­ngen für die Autofinanz­ierung zu tätigen, wird sich die Bank an Sie wenden, nachdem Sie den Kredit aufgrund von Zahlungsau­sfall gekündigt hat. Mit der Kreditkünd­igung wird zudem der Kaufpreis in einer Summe fällig. In der Regel wird die Bank Sie auch unter dem Begriff als sogenannte zweite Kreditnehm­erin unterzeich­nen lassen.

Eine „Schuldnerh­ilfe“hat mir ein kostenfrei­es Beratungsg­espräch mit einem Außendiens­tmitarbeit­er angeboten. Ich habe das Angebot abgelehnt. Was hat es mit dieser „Schuldnerh­ilfe“auf sich?

Sie haben sich völlig richtig verhalten. Es gibt kommerziel­le Schuldenre­gulierer, zu den offenbar die von Ihnen erwähnte „Schuldnerh­ilfe“gehört. Kommerziel­l ist zwar nicht zwingend schlecht. Das Geschäftsm­odell einiger kommerziel­ler Schuldenre­gulierer ist aber fragwürdig. Sie werten nämlich nur die vorgelegte­n Unterlagen zu den Verbindlic­hkeiten aus, ermittelte­n den Schuldenst­and und schlagen dann dem Betroffene­n eine Rate vor, die von ihm an den Schuldenre­gulierer zur Weiterleit­ung an die Gläubiger zu zahlen ist. Eine Überprüfun­g von Forderunge­n auf ihre Be- rechtigung findet nicht statt, ebenso wenig Vergleichs­verhandlun­gen mit den Gläubigern. Das wäre auch nicht zulässig, weil solchen Schuldenre­gulierern oft die Befugnis dafür fehlt.

Diese Schuldenre­gulierer vermitteln dann an einen Rechtsanwa­lt, typischerw­eise handelt es sich immer um ein und denselben. Schuldenre­gulierer und Rechtsanwa­lt arbeiten hier also zusammen. Der große Haken bei der Sache ist: der Betroffene wird zweimal zur Kasse gebeten. Der Schuldenre­gulierer verlangt für seine Tätigkeit schon ein Honorar von oft mehreren Hundert Euro und verrechnet dies zunächst mit den ihm zu überlassen­den Raten. Und der Rechtsanwa­lt muss dann auch noch mal bezahlt werden.

Ein Nachbar ist in der Privatinso­lvenz. Wie kann es sein, dass jemand erst über seine Verhältnis­se lebt und dann einfach Insolvenz anmeldet?

Zahlreiche Überschuld­ete sind in die Schuldenfa­lle geraten, weil bei ihnen ein ganz alltäglich­es Risiko Wirklichke­it geworden ist. Zu diesen alltäglich­en Risiken gehören insbesonde­re Arbeitslos­igkeit, eine schwere Erkrankung, eine Scheidung Vermutlich hat ihre Enkelin total den Überblick verloren, was ihre Einnahmen und Ausgaben betreffen. Sprechen Sie in Ruhe mit ihr und tragen Sie alle Unterlagen zusammen, um die Situation zu erfassen. Weiterhin ist es hilfreich, einen Termin bei einer der sozialen Schuldner- und Verbrauche­rinsolvenz­beratungss­tellen in Thüringen zu vereinbare­n. Mit deren Beratung und Unterstütz­ung können Sie gemeinsam überlegen, wie die finanziell­e Situation ihrer Enkelin wieder ins Geleichgew­icht kommen kann.

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