Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Unter freiem
Keine Sitzordnung, keine Menüfolge und alle bringen etwas mit. Picknicken ist die wohl demokratischste Form des Essens — und wird derzeit als Sommertrend wiederentdeckt
Im Freien gegessen wurde schon immer und überall – ob in der Antike, im Japan des 8. Jahrhunderts während der Kirschblüte oder im Mittelalter, als Reisende aus Platzmangel vor den Gasthäusern speisten. Doch im Fahrwasser von Genusstrends, Foodblogs und einer Rückbesinnung auf bewusstes und geselliges
Essen erfährt auch das Picknick zur Zeit ein Comeback. nen. Auch mit mundgerechtem Fingerfood, Sandwiches, herzhaften Mini-Quiches und süßen Törtchen lässt sich Abwechslung in den Korb bringen.
Und damit die kleinen Köstlichkeiten auch in der Sommersonne appetitlich bleiben, ist es ratsam, auf frische Mayonnaise mit rohem Ei zu verzichten. Stattdessen schmecken Salatdressing und Sandwichsaucen auf Joghurt- oder Saure-Sahne-Basis. Statt Butter eignet sich Frischkäsecreme. Frische Salate bleiben, als Einzelportionen in Schraubgläser geschichtet und erst vor dem Verzehr umgerührt, knackig. Und auch bei den süßen Desserts schlägt ein formstabiles Nusstörtchen jedes zartschmelzende Schoko- oder Cremeküchlein.
Beim Zubehör setzt Picknickkorbverleiherin Bergner auf Geschirr aus stabilem Kunststoff. „Bei mir gibt es keine Plastikbecher zum Wegschmeißen.“Das spart das Extragewicht von echtem Porzellan, ist aber im Angesicht fliegender Pappteller, Müllberge und abbrechender Kunststoffgabeln eine gute Alternative.