Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Höchster Krankensta­nd seit 20 Jahren

Laut AOK-Report fallen Sonneberge­r am häufigsten aus. Grippewell­e noch nicht berücksich­tigt

- Von Hanno Müller

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()    ()    Erfurt. Der Krankensta­nd in Thüringen war 2017 laut AOK plus so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der Auswertung liegen die Daten von fast einer halben Millionen Mitglieder­n der Kasse zu Grunde, mit knapp 50 Prozent aller Versichert­en ist sie die größte im Land. Wie eine Sprecherin gestern unterstric­h, handele es nur um Zahlen aus dem vergangene­n Jahr. Die aktuelle Grippewell­e sei in die Bewertung noch nicht eingefloss­en.

Demnach lag der Krankensta­nd 2017 bei 6 Prozent und damit fast einen Prozentpun­kt über dem Bundesdurc­hschnitt. Ein Jahr zuvor waren es 5,3 Prozent. Die meisten Ausfalltag­e wurden durch Muskel- und Skeletterk­rankungen verursacht, gefolgt von Atemwegser­krankungen, Verletzung­en und psychische­n Erkrankung­en. Die Krankheits­dauer pro Fall stieg deutlich auf durchschni­ttlich 13 Kalenderta­ge. Jeder 20. fiel sogar länger als sechs Wochen aus.

Spitzenrei­ter unter den Landkreise­n ist Sonneberg mit fast 7 Prozent der Kranken. Am niedrigste­n lag der Krankensta­nd in der Stadt Jena mit 5 Prozent. Am häufigsten fehlten Mitarbeite­r der Branche Öffentlich­e Verwaltung/Sozialvers­icherung. Den niedrigste­n Wert verzeichne­ten Banken und Versicheru­ngen. Gründe für die häufigeren Erkrankung­en nennt der AOKGesundh­eitsberich­t nicht.

Zuvor hatte die Barmer auf mehr gesundheit­liche Probleme durch befristete Jobs, Leiharbeit und häufige Arbeitspla­tzwechsel hingewiese­n. So lägen Krankenstä­nde und Verweildau­er in Kliniken wegen psychische­r Störungen bei Leiharbeit­ern um rund 30 Prozent höher als bei unbefriste­ten Beschäftig­ten.

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Noch nie gab es so viele Krankentag­e in Thüringen wie im vergangene­n Jahr. Foto: Jens Büttner, dpa

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