Thüringer Allgemeine (Artern)

Kiew verbietet russischer ESC-Kandidatin die Einreise

Moskau kritisiert Entscheidu­ng des ukrainisch­en Geheimdien­sts

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Anni Friesinger-Postma (40) Die frühere Eisschnell­läuferin findet es unproblema­tisch, wenn Eheleute mit anderen Menschen flirten. „Umgucken darf sich jeder. Ein bisschen Eifersucht schadet nichts. Wichtig ist nur, dass du weißt, wo du hingehörst“, sagte sie der„Bunten“. Die 40-Jährige ist seit fast acht Jahren mit dem Niederländ­er Ids Postma verheirate­t. Kiew. Der ukrainisch­e Geheimdien­st SBU hat der russischen ESC-Teilnehmer­in Julija Samoilowa die Einreise verboten. Dadurch kann die 27-jährige Sängerin voraussich­tlich nicht beim Eurovision Song Contest (ESC) Mitte Mai in Kiew auftreten. Sie dürfe für drei Jahre nicht in die Ukraine einreisen, sagte eine Geheimdien­stsprecher­in. Die Entscheidu­ng sei aufgrund von früheren Verstößen gegen ukrainisch­e Gesetze getroffen worden. Anlass ist ein aus Kiewer Sicht illegaler Auftritt der Sängerin auf der Halbinsel Krim, die Russland 2014 annektiert hatte.

Die Sängerin im Rollstuhl ist im Juni 2015 in der Stadt Kertsch auf der Krim aufgetrete­n. Reisen auf die Halbinsel über Russland sind seit der Annexion Julija Samoilova sollte im Mai beim ESC antreten. Foto: imago

aber von ukrainisch­er Seite verboten und werden mit einer mehrjährig­en Einreisesp­erre geahndet. Die Veranstalt­er kündigten an, die Situation zu beobachten. Man wolle eine Lösung finden, damit Samoilowa an dem Wettbewerb teilnehmen könne, sagte der Sprecher der European Broadcasti­ng Union.

Die Entscheidu­ng dürfte das ohnehin seit Jahren schwer beschädigt­e Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine weiter belasten. Das Außenminis­terium in Moskau kritisiert­e den Schritt. „Das ist ein weiterer empörender, zynischer und unmenschli­cher Akt der Kiewer Behörden“, sagte Vizeaußenm­inister Grigori Karassin. Kritiker in Russland hatten bereits einen Boykott des ESC gefordert, sollte ihrer Sängerin die Einreise verboten werden. Kremlsprec­her Dmitri Peskow hatte solche Forderunge­n abgelehnt. (dpa)

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