Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Uni Jena bringt hohe Wachstumseffekte
Wertschöpfung von 355 Millionen Euro. 61 Patente zwischen 1999 und 2012 angemeldet
Jena. Die Universität Jena hat mit ihren Lehr- und Forschungsaktivitäten zuletzt jährlich Wachstumseffekte von mehr als einer halben Milliarde Euro gebracht. Das geht aus einer Analyse des Berliner Instituts DIW Econ hervor.
„Der Wert aus diesem Wissenskapital würde noch höher, wenn man die Erkenntnisse aus den Sozial- und Geisteswissenschaften monetarisieren könnte“, sagte Uni-Vizepräsident Uwe Cantner. „Die Zahlen zeigen: Die Universität ist nicht nur ein Kostgänger, sondern bringt eine hohe volkswirtschaftliche Rendite.“
Für die Studie im Auftrag der Universität selbst haben die Berliner Forscher eine ganze Reihe von Daten herangezogen, etwa die Einnahmen der Hochschule aus dem Landesetat, die eingeworbenen Drittmittel, aber auch zu Ausgründungen, Patenten und Kooperationen.
So wird in der Studie auch berechnet, welche Wertschöpfung die Universität direkt in der Region durch Investitionen, Beschäftigung und Kaufkraft ihrer Studenten schafft. Demnach kostete Thüringens größte Hochschule abzüglich der durch sie ausgelösten Steuermehreinnahmen das Land 2013 etwa 141 Millionen Euro.
Dem stand eine direkte Wertschöpfung von fast 355 Millionen Euro gegenüber, an der letztlich mehr als 7000 Arbeitsplätze hängen. „Wir sehen, dass die Universität auch bei dieser Betrachtung einen ganz erheblichen Effekt für das Land hat“, sagte der Wirtschaftsprofessor Cantner. „Ein Euro, der vom Land in die Universität gesteckt wird, führt zu einer Wertschöpfung von 2,5 Euro. Das ist respektabel.“
Laut der Untersuchung wurden seit 1990 42 Unternehmen aus der Universität ausgegründet. Als Beispiel wird etwa Layertec angeführt, ein auf optische Komponenten für Lasertechnik spezialisiertes Unternehmen mit aktuell mehr als 140 Beschäftigten. Zudem unterhält die Hochschule nicht nur Kooperationen mit anderen Forschungsstätten, sondern auch mit Unternehmen in der Region wie Alere, Jenoptik und Zeiss. Die Universität hat zwischen 1999 und 2012 61 Patente angemeldet – hinzu kommen weitere fast 1000 Erfindungen, die indirekt auch auf die Hochschule zurückgehen.