Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Zwölf weitere Läufe im Landkreis: Solch ein großes Angebot gab es noch nie
Mühlhausens Altstadtlauf wird zum 21. Mal ausgetragen. Dagegen erlebt der Lauf in Diedorf seine Premiere. Die 1200-Jahr-Feier gibt dafür den Anlass
Mühlhausen. Das Lauffieber in der Region ist ungebrochen. 249 Läufer und Wanderer aus der Region haben sich bisher angemeldet für Thüringens größtes Laufevent – den GutsMuthsRennsteiglauf. Zwischen 17 Kilometer als Wanderer und 72 Kilometer als Supermarathonläufer zwischen Eisenach und Schmiedefeld wollen sie in Angriff nehmen. War die Aussicht auf einen Start bei Europas größtem Crosslauf im Mai schon seit Jahr und Tag die Garantie dafür, dass sich die Wege mit Läufern füllten, die ihre Trainingsrunden absolvieren, gibt es mittlerweile noch drei andere Garanten: Im Frühjahr sind es der Drei-Türme-Lauf in Bad Langensalza und der Röblinglauf in Mühlhausen, im Sommer ist es der Altstadtlauf in Mühlhausen.
Diese drei sind die größten Laufevents im Landkreis. Dabei beeindruckt, wie schnell Bad Langensalza es geschafft hat, die Teilnehmerzahl explodieren zu lassen. Im vergangenen Jahr stellten sich mehr als 1000 dem Start – die Teilnehmer an den Bambiniläufen, für die es keine Wertung gibt, eingerechnet.
Dazu kommen noch weitere sieben Läufe mit Wettkampfcharakter. Eher dem Gemeinschaftsgefühl dienen dagegen der Lauf in die Sommerferien in Heyerode und der Hufelandlauf in Mühlhausen. Ebenso LaufVeranstaltung Nummer 13 im Unstrut-Hainich-Lauf, der Neujahrslauf.
Wer für eine Veranstaltung im Unstrut-Hainich-Kreis die Schuhe schnüren will, hat in diesem Jahr dazu noch 12 Mal die Gelegenheit. Neu ist der Südeichsfeldlauf in Diedorf. Das 1200jährige Bestehen der Gemeinde bot den Anstoß dafür, den Lauf ins Leben zu rufen. Dennoch soll es keine Eintagsfliege blieben: Man sei bestrebt, das Projekt auch in Zukunft weiterzuführen, heißt es von Jörg Mehler vom Sportverein. Geplant sind Laufangebote für Bambini, Schüler und zwei – sportlich anspruchsvolle – Hauptläufe über 5,3 und 10,6 Kilometer. Trotz der Vielzahl der Veranstaltungen zwischen Diedorf und Bad Tennstedt: Neue Läufe haben es schwer, auf eine Resonanz zu stoßen, die den großen organisatorischen Aufwand auch rechtfertigt. Das musste in den vergangenen beiden Jahren der Mühlhäuser Stadtwaldlauf erfahren. Der hat eigentlich alles zu bieten, was es für ein Laufevent braucht – vor allem attraktive Strecken. Und doch blieb das Läuferfeld überschaubar.
Gemeinsam mit dem Haldenlauf in Menteroda und dem 24Stunden-Staffellauf in Mühlhausens Stadion an der Aue gehört der Stadtwaldlauf zur einzigen Laufserie des Kreises – dem MMM-Cup. Die „M“stehen dabei für die Austragungsorte Mühlhausen und Menteroda. Der Ideengeber Andreas Seise ist dafür zu Jahresbeginn unter das Dach des Röblinglaufvereins gewechselt.
Die Anfänge der Volksläufe im Landkreis liegen in den 1970ern. „Damals wurde vom DTSB, dem Deutschen Turn- und Sportbund der DDR, beschlossen, eine Meilenlaufbewegung ins Leben zu rufen“, sagt Dieter Elbert. Der Mühlhäuser war einst der Vorsitzende des KreisMeilenkomitees. 14 Jahre lang, so Elbert, habe man bis 1990 Kreisranglistenläufe durchgeführt. Auch in Orten, die sich – wie Großengottern – nicht mehr auf der Lauf-Karte finden. Zur Laufserie zählten auch Veranstaltungen in Mühlhausen wie der zweimal im Jahr durchgeführte Stundenlauf im Stadion und der Hainichlauf, in Heyerode, Menteroda und Schlotheim. Bis zu 100 Teilnehmer seien an den Start gegangen. Und viele von ihnen hatten dabei im Hinterkopf den Rennsteiglauf. „Nur wer auf Kreisebene aktiv war, der bekam auch einen der raren Startplätze für den Rennsteiglauf“, weiß Elbert. Er wird in diesem Jahr zum 41. Mal auf dem Kamm des Thüringer Waldes dabei sein. ▶
In den 1980ern sieben Kreisranglistenläufe
▶ ▶