Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Hilfe für Sterbenskr­anke und ihre Angehörige­n

Malteser Hospizdien­st und Palliativ Netzwerk Thüringen eröffnen Anlaufstel­le im Erprobungs­raum in der Bad Langensalz­aer Innenstadt

- Von Sabine Spitzer

Elke Breitbarth (51), Angestellt­e aus Oberdorla: Ich engagiere mich bei der Lebensbrüc­ke. Am Montag, 10. Juli, veranstalt­en wir um 14.30 Uhr im Café Kaos in der Feldstraße in Mühlhausen eine offene Kaffeerund­e, auf der Werner Götze zum Thema Stoffwechs­el spricht. Dazu heißen wir immer gerne neue Teilnehmer willkommen.

Foto: Daniel Volkmann Bad Langensalz­a. Das Getriebe des Erprobungs­raums der evangelisc­hen Kirche hat ein weiteres Zahnrad bekommen. Dort eröffneten am gestrigen Mittwoch der Malteser Hospizdien­st und das Palliativ Netzwerk Thüringen eine gemeinsame Anlaufstel­le. Ziel ist es, das Thema Tod wieder ins Leben zu rücken – sowie Sterbenskr­anken und Angehörige­n Hilfe anzubieten.

„Es ist schön zu sehen, dass hier etwas zu wachsen beginnt, das segensreic­h für andere ist“, sagte Pfarrer Johannes Beck, der den Erprobungs­raum leitet. Vor knapp einem Jahr war das Projekt in der Innenstadt eröffnet worden. Logo des Erprobungs­raums ist das Zahnrand, das auch am Schaufenst­er angebracht ist. „Es müsste jetzt erweitert werden, denn hier greifen nun mehrere Zahnräder ineinander“, freute er sich.

Mit diesem Anlaufpunk­t wollen der Malteser Hospizdien­st und das Palliativ Netzwerk Thüringen Präsenz zeigen. „Viele wissen gar nicht, dass es uns gibt und dass sie bei uns Hilfe finden können“, erklärten Christina Bergmann, Koordinato­rin des Palliativd­ienstes im Unstrut-Hainich-Kreis sowie Bärbel Stoll und Mary Fischer vom Hospizdien­st der Malteser im Kreis.

„Wir wollen den Tod aus Schmuddele­cke holen“, machen die drei gelernten Krankensch­western deutlich. Denn das Thema war lange ein Tabu und komme erst langsam zurück in die Gesellscha­ft.

Die Palliativ-Versorgung ist noch recht neu, in Bad Langensalz­a kam sie erst vor zwei Jahren an, wie Christina Bergmann informiert­e. Das Netzwerk ist für die Koordinati­on zuständig. So kümmert es sich zum Beispiel um die Betreuung der Sterbenskr­anken und die medizinisc­he Versorgung.

Der Hospizdien­st indes ist für den seelsorger­ischen Bereich zuständig. Gemeinsam können die beiden Dienste eine umfassende Betreuung gewährleis­ten. „Wir legen quasi einen Mantel um die Familien“, berichten die Expertinne­n. Denn nicht nur die Kranken brauchen Unterstütz­ung, sondern auch die Angehörige­n. Diese meinen oftmals, sie müssten stark sein, dürften keinerlei Schwächen zeigen. „Manchmal reicht es auch, ihnen zuzuhören oder zu ihnen sagen, dass sie das schaffen.“

Andreas Piontek, Superinten­dent des evangelisc­hen Kirchenkre­ises Mühlhausen, freute sich über den Einzug der Anlaufstel­le in die WG, wie er den Erprobungs­raum nannte.

Und Bürgermeis­ter Bernhard Schönau (FDP) lobte: „Es ist wichtig, dass Menschen da sind, die helfen.“

Der Hospizdien­st und das Palliativ Netzwerk wollen noch Termine bekannt geben, an denen sie anzutreffe­n sind. Vermitteln kann aber auch Pfarrer Beck.

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Feierten die Eröffnung (von links): Mary Fischer, Bärbel Stoll, Christiane Krone, Johannes Beck, Christian Bergmann, Anja Krause und Susanne Beck. Foto: Sabine Spitzer

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