Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Von der Badekultur in Weberstedt
Ein Hobby-Historiker erinnert sich an die Anfänge des Kur- und Badewesens in dem Hainichdorf
Weberstedt. Wasser, ja das ist im trockenen Karstgebiet des Hainichwaldes ein kostbares Gut. In den Sommern sind alle Bäche ausgetrocknet, überschwemmen aber auch bei großen Unwettern tiefer gelegene Ortsteile. So die letzte Hochwasserkatastrophe 1965.
Weberstedts Chronik berichtet Anno 1766 von starker Dürre, wo nur die Brunnen vor dem Backhaus als sagenumwobener „Hessenborn“und der Brauhausbrunnen noch Wasser führten. aus letzterem trank angeblich schon Johann Sebastian Bach um 1700.
Dorf-Quellen speisten lediglich beständig die alte Pferdetränke vor Schills Schenke. Zum Baden für die Schuljugend war sie unbenutzbar, tummelten sich doch alltäglich viele Gänse und Enten aller umliegenden Bauernhöfe auf diesem verschmutzten Gewässer.
Vielmehr dienten Gewittersturzbäche auf den Straßen zur Abkühlung an heißen Sommertagen. So richtig baden konnte man bis vor fünfzig Jahren eigentlich nur im großen Teich beim Forsthaus Gänsekropf. Sogar Boot fahren war dort möglich. Diese vielgenutzte Ausflugsmöglichkeit mit Ausschank, 1850 erbaut, hat leider der Wald zurück erobert. Der Teich liegt trocken.
Fortschritt gab es dann in der jungen DDR bezüglich der geforderten Volksgesundheit. Der Rat der Gemeinde richtete im Keller des Kirch-Schulgebäudes ein öffentliches Wannenbad ein. Dampfgefüllt, ja überschwänglich nach Fichtennadelbadesalz riechend, war die Badewannenemaille sehr aufgeraut – so die Jugenderinnerung.
Was war es da für ein Erlebnis, erstmalig im 1967 eröffneten Freibad zu schwimmen. Generationen von Ferienkindern verbrachten nun hier ihren Sommer. Die Mode der Badekultur des 19. Jahrhunderts, wir denken an Sebastian Kneipp, schwappte auch in das verschlafene Hainichdorf Weberstedt. Hatten Bad Tennstedt und Bad Langensalza ihre Schwefelquellen, wendete in Weberstedt die Baronin von Goldacker in Badekuren heilsame Kräuter, praktisch vor dem Schlosstor wachsend, gesundheitsbringend an. Sogar ein Badehäuschen entstand bei der Brücke über dem Kappelgraben. Der mit Feldsteinen ausgemauerte Brunnen ist noch zu sehen. Besonders begüterte Kranke nahm die Baronin in die Kur. So erinnerten sich noch vor dem Ersten Weltkrieg betagte Einwohner daran, die Dame im Schloss gesehen zu haben. Es waren vielfach Russen in großer Uniform, die sich an Krücken bewegten, heißt es. Eine moderne Naturheilpraxis im Goldackerschen Schloss führt diese Kur- und Heiltradition neuerdings fort.
„Bad Weberstedt“feiert nicht nur fünfzig Jahre Freibad, sondern auch 150 Jahre Badekultur. 29. Juni 1917
Die Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Erfurt hielt am Mittwoch eine Vollversammlung ab. Aus dem vom Syndikus Schuber erstatteten Geschäftsbericht ist hervorzuheben, dass die Kammer mit Erfolg bestrebt gewesen ist, Lieferung zu beschaffen. Es seien im Berichtsjahre neue Lieferungsverbände und Genossenschaften im Interesse des Handwerks gegründet worden. Ihre Zahl sei im Bezirk auf über 80 angewachsen. Auch sei eine Verbindungsstelle auf genossenschaftlicher Grundlage geschaffen worden, die sehr in Anspruch genommen war.
Quelle: Eichsfelder Tageblatt
Baronin kümmerte sich um reiche Kranke
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