Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Die Frösche vom Brocken
Er ist 1141 Meter hoch und liegt lediglich etwa zwanzig Kilometer von Thüringen entfernt: Der Brocken, der größte Berg im Harz.
Am Wochenende sollen es auf der Spitze des Mittelgebirges gefühlte 41 Grad minus gewesen sein.
Sehr kalt, da werden sich alle Wetterfrösche einig sein – die menschlichen Experten auf dem Gipfel und die dortigen 1000 Figuren aus Stoff, Plastik, Holz, Ton, Porzellan, Metall und anderen Materialien.
Sie, die winzig, riesig, dünn oder dick, aber fast alle grün sind, wurden von den Mitarbeitern in der rund um die Uhr besetzten Wetterwarte in den vergangenen Jahren zusammengetragen und im fünfgeschossigen Turm auf dem Brocken-Plateau platziert. Sie hocken dort nebeneinander in Regalen, sitzen auf Schränken, liegen auf Kommoden, drängen sich auf eigens an die Wände gedübelte Brettern. Fast alle Frösche seien dabei von Besuchern mitgebracht und an die Brocken-Hüter verschenkt worden. Sicherlich auch im Glauben, dass das Wetter von so einer Geste eventuell beeinflusst wird.
Doch der Deutsche Wetterdienst nutzt die über 1000 Figuren wohl kaum für seine Vorhersagen. Dabei sind wir Thüringer ja ungemein bescheiden. Uns reicht ein einziger Wetterfrosch, der verlässlich sagt, dass der Winter vorbei ist und der Frühling kommt. Und das am besten noch vor Ostern.