Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Investor plant Hochhaus mit 19 Etagen

Graf von Wedel will am Steinweg in Jena einen Büro- und Hotelkompl­ex bauen. Stadtentwi­cklungsaus­schuss berät dazu

- Von Michael Groß

Jena. Eine Dominante könnte der Rand der östlichen Innenstadt erhalten – genauer gesagt der Platz zwischen Steinweg, Frauengass­e und der Straße Am Eisenbahnd­amm. An dieser Ecke soll ein moderner architekto­nischer Akzent gesetzt werden – ein Gebäudekom­plex mit einem Hochhaus von 77 Metern Höhe und 19 Etagen. So ist es jedenfalls der Wunsch der GW Projects GmbH Frankfurt/ Main. Dahinter steht der auch in Jena bekannte Investor Graf von Wedel. Einen Namen hat er sich unter anderem durch den Ausbau des früheren Arbeitsamt­es in Lobeda und beim Bau der Kriminalpo­lizei-Inspektion in der Carl-Pulfrich-Straße gemacht. Ursprüngli­ch wollte auf jenem Standort das Unternehme­n Intershop bauen. Doch Intershop hat sich inzwischen entschiede­n, die gegenüberl­iegende Fläche am Steinweg, Ecke Eisenbahnd­amm für den Betriebsne­ubau nutzen zu wollen.

Das damit frei werdende Areal will also nun Wedels Firma bebauen. Da das Vorhaben von Wedel weitaus größer ist als das alte Projekt von Intershop, bedarf es der Aufhebung des alten Beschlusse­s von 2013 und eines neuen vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lanes der Stadt. Dazu will am Donnerstag der Stadtentwi­cklungsaus­schuss des Stadtrates beraten.

In ihrem Antrag beruft sich die GW Projects übrigens auf die Hochhaus-Tradition, die Jena besitzt. Schließlic­h sei in Jena 1915 das erste Hochhaus Deutschlan­ds gebaut worden: der 42 Meter hohe Zeiss-Bau 15 mit elf Geschossen. Und Anfang der 1970er-Jahre sei das damalige Universitä­ts-Hochhaus, heute Jentower, mit 144,5 Metern Höhe errichtet worden. Das nun geplante Hochhaus bringt es gerade mal auf die Hälfte dieser Höhe. Seine Zweckbesti­mmung soll die Aufnahme von Bürofläche­n werden. Außerdem ist in den oberen Geschossen ein Hotel mit rund 150 Zimmern geplant. Unterhalb des Komplexes ist der Bau einer Tiefgarage vorgesehen. Für den Bauherrn ist der Bau des Hochhauses eine logische Konsequenz aus der für Jena typischen Knappheit verfügbare­r Bauflächen und des hier vorherrsch­enden Entwicklun­gsdrucks. Ausschussv­orsitzende Elisabeth Wackernage­l (CDU) sieht das Hochhaus-Projekt positiv: „Graf von Wedel ist ja auch einer, der die Jenaer kennt und weiß, was den Bürgern wichtig ist. Erinnert sei auch an die Diskussion um den Eichplatz.“Deshalb sollten der Ausschuss und anschließe­nd auch der Jenaer Stadtrat die ersten Beschlüsse zu dem Vorhaben schnell fassen. So könne man dem Investor die Chance geben, vielleicht schon im letzten Quartal dieses Jahres die Bürger und Träger öffentlich­er Belange anzuhören. Eine frühe Bürgerbete­iligung sei anzustrebe­n, damit dann im Jahr 2020 gebaut werden könne.

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So könnte das Hochhaus aussehen in Jena aussehen. Simulation: Waldheim Architekte­n

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