Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Der falsche Weg
Es gibt zu viele Flächenversiegelungen in Heiligenstadt
Peter Prochaska aus Heiligenstadt hat eine Meinung dazu, dass die Kreisstadt immer weitere Flächen am Stadtrand als Bauland ausweist:
Die Thüringer Linken, Sozialdemokraten und Grünen führen die von der Lieberknecht-regierung bereits angedachte Gebietsreform durch. Warum? Weil es durch den Bevölkerungsrückgang ein Gebot der Stunde ist. Aber den Kleingläubigen unter uns rufe ich zu: Das Eichsfeld gehörte zu Preußen, zu Thüringen, zum Bezirk Erfurt, gehört wieder zu Thüringen und wird weiter Eichsfeld bleiben, auch wenn die CDU den Landratsposten verliert.
Doch auch die Einwohnerzahl Heiligenstadts nimmt ab. Vor diesem Hintergrund ist die neue ungezügelte Flächenversiegelung der vergangenen Jahre nicht entschuldbar. Und jetzt gibt es für die Honiggrube neue Erweiterungspläne! Wenn wir Heiligenstädter weniger werden und an der Peripherie neu gebaut wird, braucht man keine chinesische Rechenmaschine, um herauszubekommen, dass dadurch das Stadtzentrum ausgedünnt wird und somit an Wert verliert. Deshalb rufe ich die Stadträte der Thüringer Regierungsparteien auf, ihren Parteiprogrammen und dem Koalitionsvertrag zu folgen und gegen die Vermarktung städtischer Flächen zu Lasten von Umwelt und Innenstadt zu stimmen.
Und die Stadträte, die sich für konservativ halten, sollten bedenken, dass konservativ dann gut ist, wenn Schützenswertes bewahrt wird. Aus Sicht des Einzelnen sind Bauvorhaben verständlich. Aber Bedürfnisse und Bedarf sind nicht identisch. Beides in Einklang zu bringen, ist hier stadtplanerische Aufgabe, nicht leicht, aber zukunftsweisend erforderlich. Architekten, Makler, Bauunternehmer sollen sich ihre Sporen verdienen, jedoch zum Wohle von Natur, Stadtattraktivität und Bauherren. Sich den Blaumann des Betonfacharbeiters überzustreifen und weg mit der Grünen Wiese – das ist der falsche Weg!
Stoppt den Raubbau!
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