Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Was ist für Sie zu Hause,
Es ist sicher kein Zufall, dass ich mich meist an Orten wohlfühle, an denen starke Frauen gewirkt haben. In Weimar gab es Anna Amalia, aber auch Luise von Preußen. Oder K eta! Die Insel ist ein Sehnsuchtsort für mich, seit ich als junge Frau Alexis Sorbas im K no gesehen habe. In der minoischen Kultur besaßen Frauen viel Einf uss und dieses kulturelle Erbe ist bis heute spürbar. Auf K eta fühle ich mich nach vielen Aufenthalten in den vergangenen Jahren fast genauso zu Hause wie in Weimar.
Gewohnt habe ich schon an den verschiedensten Orten. Als junge Frau verschlug es mich 1988 ins Altenburger Land. Nach ein paar Jahren w rde mir das Leben dort zu eng. Ich hatte mich weitergebildet, mein Interesse für die Frauenarbeit entdeckt. In den folgenden Jahren war ich unter anderem in Weimar, Erfurt und Gotha tätig. Heute habe ich das Glück, auch heute noch gern mit meinen zu Hause arbeiten zu können, K ndern, wenn sie zu Besuch zu jeder Uhrzeit. Wenn ich kommen. Und das zweite ist abends um acht eine Idee habe, eine alte K rschbaumanrichte, setze ich mich bis spät in die die ich mir von meinem ersten Nacht an den Schreibtisch – und selbst verdienten Geld als Buchhändlerin neben meinem Bett liegt ein No- in einem Antiquariat tizbuch, in dem ich Gedanke gekauft habe. 400 DDR-MARK, festhalte. Acht Stunden im Büro, das war damals viel Geld! Heute das entspricht mir nicht. In gehört noch meine jüngste meinem Haushalt und in meinem Tochter zu meinem Zuhause. Arbeitszimmer brauche ich Wir genießen die gemeinsame viel freien Platz, um mich wohlzufühlen. Zeit, bis sie auch ihren eigenen Ich bin keine Sammle- Weg gehen wird. rin. Nur zwei Möbelstücke haben meinen bewegten Lebenslauf überlebt. Das erste ist ein riesiger Esstisch, den ich vor 30 Jahren vor dem Sperrmüll ge- rettet habe. An dem sitze ich