Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Erfurt bessert bei der Sicherheit im Stadion nach
Stärkere Tore in der Multifunktionsarena sollen Durchbrüche von Fans verhindern. Kioske werden vergittert
() ()
Erfurt.
„Wir haben verstanden“– so unterstrich Ob-sprecher Henry Köhlert gestern den Willen der Stadt Erfurt, die eklatanten Sicherheitsmängel in der Multifunktionsarena abzustellen. Beim Spiel von Rot-weiß Erfurt gegen den FSV Frankfurt am 4. Februar war es Gästefans, unter die sich auch Jenaer gemischt hatten, gelungen, ein Tor hinter dem Gästebereich aufzubrechen. Nur mithilfe mehrerer Security-mitarbeiter war ein Durchbruch verhindert worden. Eine weitere Schwachstelle: Freiflächen wurden nicht befestigt, sondern mit Splitt aufgeschüttet. Grobe Stücke darin konnten als Wurfgeschosse benutzt werden.
Für Prokurist Christian Fothe lässt sich die Arena mit den Stadien in Halle oder Magdeburg nicht unbedingt vergleichen, da es sich dort um reine Fußballstadien, in Erfurt aber um eine Multifunktionsarena handle. Dennoch werde man Samstag die Gelegenheit des Auswärtsspiels vom FC Rot-weiß in Magdeburg nutzen, um sich dort vor Ort ein Bild von den Sicherheitseinrichtungen zu machen.
Die Magdeburger hatten Schwachstellen, die denen in Erfurt ähnlich sind, nachgebessert. Erfurts Sport-beigeordnete Kathrin Hoyer (Grüne) hatte sich hingegen lange gegen Nachbesserungen in der Multifunktionsarena gesträubt. Auch der Chef des Erfurter Sportbetriebes, Jens Batschkus, hatte keine Notwendigkeit für Nachbesserungen gesehen. An anderen Stellen im Rathaus sei aber unmittelbar nach dem besagten Spiel klar gewesen, dass etwas getan werden müsse, so Ob-sprecher Köhlert. Deshalb werde jetzt gehandelt. „Die Sicherheit der Besucher geht vor.“Im Bereich der Freiflächen wird ein spezielles Drainagepflaster verlegt, in dem das Wasser versickern kann. Finanziert werden soll das aus geplanten Geldern für die Sanierung der Westtribüne, die vorerst aber kein Thema mehr ist.
Auch die Tore, die die Fangruppierungen voneinander trennen sollen, werden verändert und massiv verstärkt. Dafür werde die Anzahl der Rettungswege im Gegenzug erhöht, so Köhlert. Zusätzlich werden die Kioske in den Fanbereichen vergittert, um Übergriffe, wie andernorts bereits geschehen, zu verhindern. Bereits jetzt weigere sich der Erfurter Caterer wegen Sicherheitsbedenken beim Thüringenderby am 9. September die Jena-fans zu versorgen.