Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Mehr Ausgaben für Pflege

Kassen rechnen aber mit stabilen Finanzen

-

Kremmen.

Die gesetzlich­en Krankenver­sicherunge­n (GKV) rechnen angesichts der guten Konjunktur vorerst weiter mit stabilen Finanzen und Beiträgen für ihre 56 Millionen Mitglieder. Die Situation sei auch in diesem Jahr nach wie vor positiv, sagte die Chefin des Gkv-spitzenver­bands, Doris Pfeiffer, im brandenbur­gischen Kremmen. Sie gehe nicht davon aus, dass der Zusatzbeit­rag zum Jahreswech­sel steige. Ungewiss seien aber etwa noch Mehrkosten für politisch geplante Verbesseru­ngen bei der Versorgung.

Der Überschuss der 110 Kassen hat sich 2017 nach aktuellen Rechnungsd­aten auf 3,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Die Ausgaben für Leistungen stiegen im Vergleich zu 2016 um 2,4 Prozent, die Beitragsei­nnahmen um drei Prozent. Die Reserven wuchsen auf 19,1 Milliarden Euro. Dies sei aber nicht „gigantisch“und entspreche nur einer Monatsausg­abe der Kassen, erläuterte Pfeiffer. Hinzu kommen 8,6 Milliarden Euro Reserve im Gesundheit­sfonds, der Geldsammel­und -verteilste­lle der Kassen. Unter dem Strich wuchs das Polster über ein Jahr von 25 Milliarden auf 27,7 Milliarden Euro.

Die von Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) geplante Anhebung des Beitragssa­tzes zur Pflegevers­icherung um 0,3 Prozentpun­kte zum 1. Januar 2019 wird nach Einschätzu­ng der GKV nicht ausreichen. Der zusätzlich­e Beitragsbe­darf betrage mindestens 0,5 Beitragssa­tzpunkte, sagte Verbandsvo­rstand Gernot Kiefer. Der zusätzlich­e Finanzbeda­rf belaufe sich bis 2022 auf 10,5 bis 11 Milliarden Euro. Anders als Spahn habe sein Verband bereits beschlosse­ne Vorhaben des Koalitions­vertrags in die Prognose mit einberechn­et. (dpa/rtr)

 ??  ?? Doris Pfeiffer, Vorsitzend­e des Gkv-verbands. Foto: dpa
Doris Pfeiffer, Vorsitzend­e des Gkv-verbands. Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany