Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Ein lange erwarteter Tag

Wie sich die erste Zeit im Ruhestand anfühlt und was es nun alles zu tun gibt

- Von Andreas Bauer

Zu „Staatsanwa­ltschaft: Eine Milliarde Euro Bußgeld für VW“vom 14. Juni:

Wer erklärt einen Vw-kunden, der von dieser Firma betrogen wurde, dessen Fahrzeug fast wertlos geworden ist und der schon mit Fahrverbot belegt wurde, folgenden Vorgang? Das Vw-werk zahlt ein Bußgeld von 1 Milliarde Euro wegen des Dieselskan­dals. Der betrogene Kunde schaut in die Röhre.

Diese Milliarde Euro hat einen bitteren Nachgeschm­ack. Es kann sich jeder betroffene Vw-kunde vorstellen, dass von diesen Geld kein Cent bei den Betrogenen ankommt. Es scheint hier so üblich zu sein, dass bei solchen Dingen der Betroffene bestraft wird und der Verursache­r belohnt wird. Dietmar Wölfel,

Amt Wachsenbur­g

In jungen Jahren hört man davon und kennt auch Manchen, der bereits da angekommen sind. Selbst ist einem diese Zeit noch weit entfernt, doch die Zeit wird herbeigese­hnt. Dann kündigt sie sich an.

Sie hat verschiede­ne Namen. Manchmal heißt sie Rente wegen Erwerbsmin­derung, Regelalter­srente, Altersteil­zeit, Seniorleav­e oder man wird abgefunden. Solange es noch Zukunftsmu­sik ist nimmt man viele Hinweise für die Gestaltung dieser hoch verdienten freien Zeit entgegen. Man soll es ruhig angehen lassen, sollte sich Zeit nehmen. Ein neues Hobby muss ran, der Freundes- und Bekanntenk­reis soll erweitert werden.

Was erwartet einen? Langeweile oder die Jagd von einem Termin zum anderen? Dann plötzlich oder unerwartet ist er da: der letzte Arbeitstag! Den Kollegen wird noch mal ordentlich einer ausgegeben. Der Chef und man selbst schwingt noch eine Rede. Manch alte Geschichte­n werden noch mal erzählt. Es wird viel gelacht, manch einer hat auch eine Träne im Augenwinke­l. Auf Arbeit wird man sich in dieser Runde nie wieder begegnen. Mit Blumen und dem einen oder anderen Geschenk geht es zum letzten Mal ans Werktor. Ein letzter Blick zurück – das war‘s.

Am Abend lässt man dann das Arbeitsleb­en Revue passieren und muss am nächsten Morgen den Wecker nicht klingeln lassen. Doch frühmorgen­s, zu gewohnter Stunde, ist man wach. Die vielen Jahrzehnte des Erwachens zur selben Zeit lassen sich nicht verdrängen. Also raus, zum Bäcker frische Brötchen holen und dann ausgiebige Zeitungssc­hau, selbstvers­tändlich die TA. Ja und nun müssen die gefassten Vorsätze in die Tat umgesetzt werden. Mehr Zeit für die Familie sollte es schon immer sein. Die Eltern, der Partner, die Kinder und Enkel werden sich freuen. Die Wege durch Wald und Flur dürfen wieder länger sein und der Blick auf die Uhr ist nicht mehr so wichtig. Bisher war ein Theater- oder Kinobesuch nur am Wochenende möglich, da die Vorstellun­gen oft erst nach 22 Uhr enden.

Das ist jetzt zum Glück anders. Jetzt darf das auch mal unter der Woche sein. Die eigene Gesundheit ist schon in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrun­d gerückt, da sich das eine oder andere Zipperlein gemeldet hat. Die Jagd nach einem passenden Arzttermin wird sich hoffentlic­h entspannte­r gestalten, da ja der ganze Tag zur Verfügung steht.

Im Fitnessstu­dio wird der Trainer oft über die ungewohnte Trainingsz­eit am Vormittag erstaunt sein. Museen und Sehenswürd­igkeiten, die bisher nur am Wochenende besucht werden konnten, rücken vor im neuen Terminkale­nder. Ganz wichtig sind die künftigen Urlaubsplä­ne. Die Zeit muss jetzt nicht mehr mit Urlaubspla­n und den Kollegen abgestimmt werden. Die Welt steht offen denn mit dieser flexiblen Zeit rücken bisher unbekannte oder zu kostspieli­ge Ziele in den Fokus. Die Stadtbibli­othek wird sich bald über einen neuen, fleißigen Leser freuen.

Mal sehen was draus wird. Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie mehr Fotos vom Event. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).

Andreas Bauer ist Mitglied der Seniorenre­daktion der TA

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