Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Besonderer Tag für Kristu-dasi-schwestern
Auf dem Gelände des Ershäuser Johannesstifts erfolgt der symbolische Spatenstich für das neue Konventsgebäude
Ershausen.
Strahlend stehen die Schwestern Lissy, Jessy, Eljees und Josmy vor dem Vinzenzhaus des Johannesstifts in Ershausen. Für die Ordensfrauen, die der indischen Ordensgemeinschaft der Mägde Christi (Kristu Dasi) angehören, ist es ein besonderer Tag. Doch nicht nur für sie, sondern auch für das Stift und das Bistum. Die vier Ordensfrauen leben in Ershausen, 2015 war dort der Konvent, eine Niederlassung der Ordensgemeinschaft, eröffnet worden. Um ihnen nun eine wirkliche Heimat zu bieten, wird das Vinzenzhaus zum Konventsgebäude umgebaut und erweitert. Gestern nahmen Generalvikar Raimund Beck und der indische Bischof Jacob Thoomkuzhy den symbolischen Spatenstich vor.
Ziel ist, den Schwestern, die im Johannesstift als Fachkräfte im Gruppendienst arbeiten und zusammen mit Pfarrer Vinzenz Hoppe das Seelsorgeteam für die Menschen mit Behinderung und die Mitarbeiter bilden, ein zweites zu Hause zu schaffen. Ein Heim, in dem sie sich wohlfühlen und das zudem eine Begegnungsstätte für alle Kristudasi-schwestern in Deutschland wird. Da das Ershäuser Stift gern noch mehr Ordensfrauen aufnehmen würde, wird das Gebäude für acht Schwestern ausgelegt.
Maurice Kruse und Lucas Wenzel vom Büro Kruse Bauplanung consulting engineers stellten die Pläne vor. Da das Stift die christlichen Werte in den Alltag trägt und Impulse gibt, soll sich das im Bauwerk widerspiegeln. So wird das Vinzenzhaus, der Altbau, durch eine modernes Treppenhaus samt Anbau erweitert. Vorgesehen sind ein großzügiger Gemeinschaftsbereich für die Schwestern, eine kleine Küche sowie zwei Gästewohnungen. Dazu kommt ein Wohnbereich mit acht Zimmern. Unterm Dach des Vinzenzhauses entsteht ein Raum, der für die Schwestern besonders wichtig ist – einer für Gebet und Meditation. Generalvikar Raimund Beck hatte sogar noch eine Überraschung parat. Er sicherte zu, dass sich die Ordensfrauen im Kunstmagazin des Bistums umsehen und „mitnehmen können, was sie möchten“. Das freute die Mägde des Herrn, die ihm schon mal mit Beifall im Voraus dankten.
Dass sich Schwestern Lissy, Jessy, Eljees und Josmy in Ershausen wohlfühlen, liegt Bischof Jacob Thoomkuzhy am Herzen. Und dass es so ist, erfuhr in Gesprächen. Ein Spatenstich war für den geistlichen Würdenträger jedoch etwas Neues. Grundsteinlegungen kennt er. Doch schnell war alles erklärt, und der Gast meisterte den Akt perfekt.
Bischof Jacob Thoomkuzhy nutzte gestern die Gelegenheit, um auf die Verbindungen seines Ordens zu den Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vincenz von Paul hinzuweisen, Vertreterinnen von diesem waren auch in Ershausen tätig. Dass nun das neue Zuhause der Schwestern Lissy, Jessy, Eljees und Josmy vergrößert wird, freut ihn. „Die Schwestern und ich sind sehr dankbar dafür. Wir wissen, wenn sich Geschäftsführer Ehling darum kümmert, wird es gut“, so der Bischof.
Grüße von Altbischof Wanke überbrachte derweil der Generalvikar. Er zeigte sich seinerseits dankbar, dass der 1977 von Bischof Thoomkuzhy in Indien gegründete Orden ins Bistum kam. Die Hauserweiterung, so Beck, sei ein sichtbares und wichtiges Zeichen. Es zeige, dass die Ordensfrauen nicht nur ein paar Jahre bleiben würden, sondern auf Dauer, dass sie in Ershausen Wurzeln schlagen.
Der Startschuss für die Bauarbeiten fällt im September.