Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Verwirrung um Beckers Immunität
Außenministerium erhebt Vorwürfe
Bangui.
Für Boris Becker müssen es aufwühlende Zeiten sein: Nicht nur, dass sich der 50-Jährige von Lilly scheiden lässt – die Tennislegende sorgt mit einem angeblich gefälschten Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik für Aufsehen.
Den Vorwurf erhebt das Außenministerium des Landes. Das Dokument, das Becker als Diplomat ausweist, sei eine „Fälschung“, sagte der Büroleiter von Außenminister Charles Armel Doubane, Chérubin Moroubama. „Beckers Stellenbeschreibung gibt es nicht in den Regierungsdatenbanken.“Der fragliche Ausweis, von dem AFP eine Kopie einsehen konnte, ist auf den 19. März 2018 datiert und trägt eine Seriennummer, die nach Angaben des Büroleiters zu „2014 gestohlenen Blankopässen passt“. Darüber hinaus habe das dort angegebene Aufgabengebiet „Finanzen“„nichts mit sportlichen Fragen zu tun“.
Beckers Engagement für die Zentralafrikanische Republik ist in den Fokus gerückt, seit seine Anwälte vergangene Woche mitteilten, der Sportstar sei im Zuge seines Insolvenzverfahrens rechtlich nicht mehr zu belangen. Bereits am Montag hatte der Außenminister die Behauptung zurückgewiesen, der Deutsche genieße diplomatische Immunität: „Wir wollen nicht, dass Beckers inoffizielle Position für unser Land mit seinen finanziellen Problemen assoziiert wird.“
Beckers Anwalt Christian-oliver Moser teilte auf Anfrage mit, sein Mandant sei im April 2018 in Anwesenheit des Präsidenten Faustin Archange Touadéra zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten für Belgien ernannt worden. Danach habe ihm der belgische Botschafter des Landes einen Diplomatenpass geben. (Joe)