Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Nachwuchs-schlagzeuger mit beeindruckender Punktzahl
Drei junge Talente der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“dürfen zum Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“fahren
Eisenach. Niklas Sachs nimmt erst seit gut zweieinhalb Jahren Schlagzeugunterricht bei Lehrer Jo Fingerhut. Jetzt gehört er zu den drei Musikschülern der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“in Eisenach, die beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“einen ersten Platz belegt haben und somit am Bundesfinale Anfang Juni in Paderborn teilnehmen können. „Eine utopische Leistung“, lobt Jo Fingerhut die Arbeit von Niklas. Der Lehrer hat offenbar ein Auge und ein Händchen für junge Talente.
Denn nicht nur der 12-jährige Niklas Sachs aus Schnellmannshausen hat sich einen ersten Platz in der Kategorie „Drumset“erspielt, sondern auch Karl Jakob Anton (13) aus Eisenach.
Die Stücke, die beide in Jena zum Landesausscheid präsentierten, hat Jo Fingerhut für sie selbst komponiert und darauf geachtet, dass sie die gesamte Bandbreite an Stilistiken mit beinhalten. Vielleicht hat der Umstand, dass Fingerhut die Stücke den Schülern förmlich auf den Leib geschneidert hat, neben dem besonderen Talent von Niklas Sachs und Karl Jakob Anton auch zu den tollen Wertungen von 23 und 24 von möglichen 25 Punkten beigetragen.
Dritte im Bunde ist Linda Ahlers. Die 17-Jährige hat in der Kategorie „Gesang“am vergangenen Wochenende zum Landesausscheid in Jena einen ersten Platz erzielt. Ihre Lehrerin Carola Fischer lobt: Linda verfolge unbeirrt ihr Ziel, professionelle Sängerin zu werden. Neben der Gesangsausbildung absolviere die 17-Jährige an der Bach-musikschule noch Gitarrenunterricht und seit zwei Jahren Klavierunterricht. Zum Theorieunterricht fahre sie derzeit sogar bis nach Bad Salzungen, da die Ausbilderin in Eisenach derzeit aus Krankheitsgründen keine Stunden geben kann. In Jena präsentierte Linda Ahlers Kunstlieder und ein A-capella-lied . „Ihre Stärke liegt in der Musik der Romantik“, erzählt Fischer. „Sie will einfach nur singen. Zum Geburtstag lässt sie sich immer Konzertkarten schenken“, freut sich die Lehrerin über Lindas Begeisterung.
Damit die Schüler so erfolgreich sein können, braucht es auch die Unterstützung der Eltern, wissen Carola Fischer und Jo Fingerhut. Ohne diese Unterstützung ist die Teilnahme an einem Musizierwettbewerb nicht zu schaffen.
Vor dem Landeswettbewerb hat auch Karl Jakob Anton noch einmal fleißig geübt. Seit 2010 geht er zu Musikschule, wechselte nach dem Instrumentenkarussell in die Schlagzeugausbildung. „Ich mag das Rhythmusgefühl“, sagt der 13-jährige Eisenacher, der zum zweiten Mal an „Jugend musiziert“teilnimmt. 2014 erzielte er in der Altersklasse zwei im Landeswettbewerb ebenfalls einen ersten Platz. Für dieses Alter gab es keine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb, erklärt Jo Fingerhut.
Dass die Kinder sich mit anderen Musiktalenten messen können, ist auch der Peter-mädlerstiftung zu verdanken. Sie spendet 800 Euro pro Jahr für die Teilnahme von Schülern am Wettbewerb und für kleine Anerkennungen. Eine wichtige Unterstützung, lobt die Schule.
Besonders Musikschulleiterin Sylvia Löchner, die auch im Landesausschuss „Jugend musiziert“sitzt, engagiere sich laut Carola Fischer und Jo Fingerhut dafür, dass die musikalischen Talente aus der eigenen Schule an dem Wettbewerb teilnehmen können. Ihre Begeisterung motivier auch die Lehrer, aus den Schülerreihen Talente herauszupicken, um sie für so einen Wettbewerb vorzubereiten.
Insgesamt haben am Landeswettbewerb zehn Talente aus Eisenach teilgenommen, auch mit sehr guten Platzierungen.
Martin Biesecke (Klavier, 18 Punkte, 3. Preis), Anna Klinkhardt und Marlene Lufen (Blockflöten-duo, 21 Punkte, 2. Preis), Luise Beyer und Melisa Basibüyük (Querflöten-duo, 22 Punkte, 2. Preis) sowie Jana Hering und Christopher Hofmeister (Akkordeon-kammermusik, 21 Punkte, 2. Preis) können sich über ihre Platzierung freuen.
Eltern unterstützen musikalische Talente